Technofestival Technofestival: Lauschiges Plätzchen von wenigen entdeckt
Pouch/MZ. - 32 Club-DJs, zum größten Teil aus Mitteldeutschland, drehen hier am Sonnabend Abend beim zweiten Agora-Electronic Music Festival die Plattenteller. Im vergangenen Jahr hatten die Veranstalter vom Szeneführer Partysan das "lauschige Plätzchen" entdeckt, dass sie in diesem Jahr mit drei Bühnen bestückten.
Veranstalter Peter Weißenborn setzt auf die lokale DJ-Szene: "Wir haben auf Stars verzichtet." Für frischen Wind sorgen nach seiner Einschätzung zwei Berliner DJs. Die hätten schon mehr Austauschmöglichkeiten, da kämen dann auch immer wieder neue Einflüsse rüber. Die karge und staubtrockene Tagebaufolgelandschaft würde eine ideale Kulisse bilden für House, Techno und Electro, deren musikalische Wurzeln in eben jener Mischung aus Industrieromantik und technoiden Zukunftsphantasien zu suchen sind.
Umso bedauerlicher für Veranstalter und Besucher, dass die nötige kritische Masse für ein musikalisches Spektakel nicht erreicht wurde. Nach ersten vorsichtigen Schätzungen machten sich kaum mehr als 500 Raver auf den Weg an die Goitzsche. Im vergangenen Jahr waren es immerhin noch etwa 2500.
Die knapp 20 Technofans, die in der Arena die Arme hochreißen, verlieren sich in dem ohrmuschelförmigen Halbrund. Jens Voigt, der von sich behauptet, ein leidenschaftlicher Raver zu sein, steht lieber am Rand: "Viel zu wenig Leute hier. Ich habe ja davon auch gar nichts mitbekommen", meint er. Auf jeden Fall sollte es das im nächsten Jahr wieder geben, meint der 31-Jährige Monteur.
Als Zielgruppe gibt Peter Weißenborn neben Leipziger Club-Gängern vor allem die Jugend aus dem Umland an. Doch die war jenseits der Clubs offenbar nur schwer zu erreichen: Beatrice Dietmann aus Bernburg ist mit drei Freunden gekommen. Mitbekommen hatte sie von dem Festival durch einen Flyer im Club Bernabeum. Ihr Urteil: "Die Location ist geil. Die Musik kracht ganz schön." Bis zum Ende gegen 12 Uhr mittags am nächsten Tag will die 23-Jährige auf jeden Fall bleiben.