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Pläne im Grünen Susanne Hammer aus Zörbig sorgt für schöne Schul- und Privatgärten

Die gebürtige Zörbigerin macht aus Gartenträumen Wirklichkeit - zum Beispiel die „Bunten Beete“ der Grundschule.

26.04.2021, 10:08

Zörbig - Wer einen Garten sein Eigen nennen kann, hat es gut. Doch bevor so ein grüner Fleck richtig schön werden kann, braucht es einen Plan. Und im Zörbiger Schulgarten stammt dieser aus der Feder von Susanne Hammer.

Die gebürtige Zörbigerin arbeitet als Landschaftsarchitektin in Leipzig, ist aber immer noch in der Wettinerstadt verwurzelt. Daher war der Weg kurz, „und es ist eine tolle Idee.“ Ob Schul- oder Privatgarten, als erstes schaut Hammer, was vorhanden ist und was sich ihre Kunden wünschen.

„Die Affinität zu Garten und Natur wurde mir in die Wiege gelegt“

Für alles soll im Garten Platz sein. Und der Zörbiger Schulgarten hat mit knapp 1.000 Quadratmetern richtig viel Fläche zum gestalterischen Austoben für die Diplomingenieurin im Landschaftsbau. „Ich schaffe verschiedene Bereiche, damit Dinge gleichzeitig passieren können: spielen, ernten, ausruhen. Und es soll Platz zum Versammeln geben“, erklärt die 45-Jährige den bunten Plan, der den Schulgarten zeigt.

„Die Affinität zu Garten und Natur wurde mir in die Wiege gelegt“, sagt Susanne Hammer rückblickend. Blumen und Kunst habe sie immer geliebt und eigentlich gedacht, als Floristin zu arbeiten. Erst bei der Berufsberatung wurde ihr aufgrund ihrer guten Noten geraten, ein Studium zu beginnen.

Ihre Kunden bekommen genaue Listen, welche Stauden, Blumen und Gewächse sie besorgen müssen

Das führte sie zuerst nach Bernburg an die Fachhochschule Anhalt. „Dort wurde aber mehr Landschaftsplanung gelehrt, ich wollte aber in die gestalterische Richtung gehen“, erinnert sich die 45-Jährige. Also ging sie in die Hauptstadt und studierte an der Hochschule für Technik Berlin.

Auch wenn die Landschaftsarchitektin natürlich mit dem Computer arbeitet, sind es immer noch Stift und Papier, mit denen die beginnt. Nach und nach entsteht so eine bunte Ansicht. Darin sind auch ganz genau die Pflanzen verzeichnet, die sich einmal im Garten finden sollen.

Ihre Kunden bekommen genaue Listen, welche Stauden, Blumen und Gewächse sie besorgen müssen. Allerdings: „Ein Garten ist nie fertig“, sagt die Leipzigerin. Manches entwickelt sich weiter, Wünsche ändern sich. Deswegen sieht sich Susanne Hammer als Gerüstbauerin, deren Plan sich weiterentwickelt.

Der Kleingartenvereins „Gute Hoffnung“ ist so angelegt, dass die Kinder ihre Neugierde befriedigen und fleißig mitgestalten können

Der Schulgarten auf dem Gelände des Kleingartenvereins „Gute Hoffnung“ ist so angelegt, dass die Kinder ihre Neugierde befriedigen und fleißig mitgestalten können. Etwa mit gesammelten und bunt bemalten Stöckern, aus denen dann ein Zaun entsteht.

In die „Bunten Beete“ - so der Name des Schulgartens - ziehen nach und nach heimische und möglichst unkomplizierte Gewächse. Aktuell stehen gerade die Tulpen in voller Blüte. Erdbeeren und Tomaten werden aus den Hochbeeten ein Paradies für kleine Naschkatzen machen. „Die Kinder sollen sich ausprobieren und Spaß haben“, sagt Susanne Hammer, die selbst dreifache Mutter ist.

Wenn es schön werden soll, macht es Arbeit, weiß die Landschaftsarchitektin

Egal, ob bunter Schulgarten, reduzierte Wellnessoase oder blühender Bauerngarten: Wenn es schön werden soll, macht es Arbeit, weiß die Landschaftsarchitektin. Dabei gibt es auch Hölzer, die am liebsten in Ruhe vor sich hin wachsen.

An anderer Stelle vertragen sich manche Pflanzen nicht miteinander. So etwas weiß eben nur die Expertin. „Früher war es eher die Ausnahme, dass sich die Besitzer beraten ließen. Jetzt leisten es sich immer mehr“, hat sie festgestellt. Denn das eigene Grün steht seit gut einem Jahr für viele mehr im Fokus. (mz/Andrea Dittmar)