Strecke Halle-Bitterfeld Strecke Halle-Bitterfeld: Regionalbahnen verkehren wieder planmäßig

Landsberg/MZ - Der erste Zug nach zehnmonatiger Bauzeit: Punkt 16.23 Uhr stoppt am Samstag in Landsberg der Regionalzug aus Halle in Richtung Bitterfeld, und zehn Minuten später kommt auch der Zug aus Richtung Bitterfeld an.
Für Patrick Wiechmann aus Landsberg geht damit - wie für viele andere Bahnnutzer - der Stress mit Schienenersatzverkehr, Verspätungen und geplatzten Terminen zu Ende. „Ich wollte mir das selbst ansehen, wenn hier der erste Zug wieder fährt, für mich die Fahrzeit nach Halle nur noch zwölf Minuten beträgt und nicht mehr eine Dreiviertelstunde“, sagt er.
Ein Stück Normalität ist nicht nur für den jungen Mann zurückgekehrt. Auch Landsbergs Bürgermeister Olaf Heinrich (CDU) ist erleichtert. „Unsere Pendler können endlich aufatmen“, sagt er. „Wir haben deutlich gemerkt, was die Bahnstrecke Halle-Bitterfeld als Lebensader für die Stadt Landsberg bedeutet. Dass die Bahn es in so kurzer Zeit geschafft hat, die Gleise von Grund auf zu sanieren, freut mich deshalb ganz besonders.“
Die Umleitung über Delitzsch ist Geschichte. Nun endlich können die Züge wieder die direkte Strecke mit Zwischenstopps in Landsberg, Hohenthurm, Brehna und Roitzsch bis Bitterfeld befahren. Eine Überraschung hatten sich die Bahn-Mitarbeiter für die beiden ersten Lokführer einfallen lassen. Jeder bekam zur Begrüßung in Landsberg ein Stück Torte. Michael Parthon fragte: „Ist das immer so mit der Bewirtung, wenn wir ankommen? Dann fahre ich diese Strecke jetzt öfter.“ Für die erneuerte Gleisführung fand er lobende Worte: „Es ist viel besser als früher.“
Bahnsprecher Frank Kniestedt sagt: „Das ist der erste Bauabschnitt, den wir heute abschließen können.“ Bis Ende Juli müssten noch Restarbeiten durchgeführt werden. In dieser Zeit wird erneut die Umleitung über Delitzsch notwendig. „Aber erst ab 22 Uhr“, so der Sprecher. Danach würden die Züge ohne Probleme und Umwege auf der normalen Strecke rollen.
„Im zweiten Ausbauschritt, für den das Planfeststellungsverfahren in die Wege geleitet ist, soll die Strecke für Tempo 200 ertüchtigt werden“, sagt Kniestedt. Dafür müssten noch Schallschutzmaßnahmen umgesetzt werden. „Und die Meinung der Anwohner wird dabei eine große Rolle spielen. Wir haben gute Erfahrungen mit Baubesprechungen vor Ort gemacht.“ Auch die Fertigstellung der Unterführung in Hohenthurm spiele im nächsten Ausbauschritt eine große Rolle, so Kniestedt. „Wenn alles klappt, soll man im Jahr 2017 mit Tempo 200 fahren können.“
Informationen zu den Abfahrts- und Ankunftszeiten gibt es an den Aushängen auf den Bahnhöfen, bei der Service-Nummer der Bahn: 0180 6 99 66 33 und im Internet unter www.bahn.de/bauarbeiten.
