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Sternengucker hatten Glück

Von Iris Lademann 29.03.2006, 17:16

Zörbig/MZ. - Genau um 12.47 Uhr war es soweit. "Jetzt", sagte der 74-Jährige, "ist die größte Phase erreicht." Und genau zu diesem Zeitpunkt machten die Wolken der Sonne Platz. Der helle Kreis, der über das Fernrohr auf ein Blatt projiziert war, sah eine Zeit lang wie ein Halbmond aus. Dabei war es aber genau umgekehrt. Denn der kleine Mond, der von West nach Ost "die Sonne überquerte", verdeckte diesen wesentlich größeren Stern in seiner größten Phase zu 33 Prozent.

Die Mädchen der Klasse 7a aus der Zörbiger Sekundarschule, die auch Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Astronomie sind, konnten sich kaum satt sehen. Die 13-jährige Sofia erinnerte sich in diesem Moment an die totale Sonnenfinsternis von 1999. "Da waren wir im Urlaub und hatten alle eine komische Brille auf." Ihle meinte, dass das wichtig sei, sonst könnten die Augen Schaden nehmen. Deshalb durfte auch am Mittwoch niemand direkt in die Sonne schauen - nur mit Bille oder über das Projektverfahren seines Fernrohres.

"Wir hatten heute sogar eine Stunde früher Schulschluss, um bei Dr. Ihle die Sonnenfinsternis zu beobachten", warf Anne ein. Das habe die Leiterin ihrer Arbeitsgemeinschaft, Christiane Dorn, vereinbart. Da die Sonne immer mal wieder hinter den dicken Wolken verschwand, hatten die Besucher auch die Gelegenheit, der kleinen Sternenwarte mit der drehbaren Kuppel einen Besuch abzustatten. Darin ist ein richtig großes computergesteuertes Fernrohr montiert. Durch dieses könne man des Nachts nicht nur in ferne Galaxien vordringen, sondern auch den Mond und andere Planeten oder Kometen beobachten.