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Start als Ein-Mann-Betrieb Start als Ein-Mann-Betrieb in Wolfen: Ingolf Hocke und Team sind Helfer für alle Fälle

Von Michael Maul 05.03.2021, 13:35
Viola Münch ist von Anfang an bei der Wolfener Firma beschäftigt - neben ihr steht Firmengründer Ingolf Hocke.
Viola Münch ist von Anfang an bei der Wolfener Firma beschäftigt - neben ihr steht Firmengründer Ingolf Hocke. Maul

Wolfen - Der heute 64-jährige Ingolf Hocke ist ein Wolfener Urgestein. Er ist hier geboren, zur Schule gegangen und hat hier seinen Beruf gelernt. Kraftfahrzeugschlosser war er nach der abgeschlossenen Ausbildung bei der PGH Gute Fahrt. Diese Grundkenntnisse haben sich wie ein roter Faden durch sein Leben gezogen.

Auch heute noch, wenn er die vielen Autos auf dem Betriebshof sieht, kommen ihm die gelernten Kenntnisse zugute. Hocke beschäftigt zurzeit 33 Mitarbeiter in den unterschiedlichsten Gewerken.

Nach der Lehre kam auch bei ihm die Armeezeit, die er zuerst bei der Marine, dann aber in der Wolfener Kaserne absolvierte. „Während der Zeit auf Rügen habe ich einen Winter kennengelernt, der es in sich hatte“, erinnert sich der Wolfener.

Die Idee, sich mit einer Firma auf die eigenen Füße zu stellen, sei ihm fast zufällig gekommen

„1978 haben wir als Soldaten die Bevölkerung auf der Insel Rügen versorgt und geholfen, wo es nur ging. Das sind Erinnerungen, die wahrscheinlich für immer im Gedächtnis bleiben werden“, sagt er.

Nach dem Dienst bei der Volksarmee war er bis zur Wende in einer halleschen Straßenbaufirma tätig und hat sich dabei Kenntnisse auf dem Gebiet der Organisation und Kalkulation angeeignet. Auf diese Erfahrungen könne er noch heute bauen, sagt er.

Die Idee, sich mit einer Firma auf die eigenen Füße zu stellen, sei ihm fast zufällig gekommen, erinnert er sich an das Jahr 2003. „Ich hatte einen Hausmeisterdienst in Anspruch genommen und diesen dann an gute Freunde und Bekannte weitervermittelt.“ Das sei so gut gelaufen, dass er eine Selbstständigkeit in Angriff genommen habe.

„Unsere 33 Mitarbeiter sind Leute, die man überall einsetzen kann“

„Warum soll ich eigentlich nicht das, was ich so nebenbei organisiere, auch selbst machen“, habe er sich damals gefragt. Und so habe die Arbeit der Wolfener Dienstleistungsfirma ihren Lauf genommen. „Anfangs habe ich mich um reine Hausmeistertätigkeiten gekümmert“, sagt Hocke. Dazu zählten zum Beispiel die Reinigung von Hausfluren, Grünflächensäuberungen und andere Tätigkeiten.

Nach und nach sei dann immer mehr hinzugekommen, so dass die Firma heute breit aufgestellt sei. „Unsere 33 Mitarbeiter sind Leute, die man überall einsetzen kann“, freut sich der Firmenchef. Neben Umzügen stehe auch der Winterdienst mit auf dem Plan, der in diesem Jahr auch tüchtig zu tun hatte. „So schlimm es war, an den 78er Winter auf Rügen kommt er nicht heran“, meint Hocke lachend.

Im vorigen Jahr habe er einige Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen, dieses Jahr laufe es besser

Und da der gelernte Kraftfahrzeugschlosser auch ein Herz für die Hobbyschrauber hat, steht auf dem Firmengelände am Wolfener Markt eine kleine Werkstatt zur Verfügung, in der jeder, der es kann und möchte, an seinem fahrbaren Untersatz arbeiten kann. Eine Grundausstattung an Werkzeug stellt Hocke, Spezialwerkzeuge allerdings muss der Kunde selbst mitbringen.
Aber auch bei seiner Firma hat Corona Spuren hinterlassen.

Im vorigen Jahr habe er einige Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen, dieses Jahr laufe es besser. Wichtig bei neuen Mitarbeitern sei allerdings ein Führerschein für Lastwagen, nennt der Chef eine Voraussetzung. „Wir suchen Leute, denn der Bereich der Dienstleitung wird immer umfangreicher und Autos aller Größenordnungen gehören einfach dazu“, sagt er. (mz)