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Spring-Break-Festival Sputnik-Spring-Break-Festival auf der Halbinsel Pouch: Veranstalter setzt mehr Security-Kräfte ein

Von Detmar Oppenkowski und Stefan Schröter 22.05.2017, 13:00
Damit 26.000 Menschen unbeschwert auf der Halbinsel Pouch feiern können, steht das Thema Sicherheit an erster Stelle.
Damit 26.000 Menschen unbeschwert auf der Halbinsel Pouch feiern können, steht das Thema Sicherheit an erster Stelle. Archiv/Georg Wenzel

Pouch - Die Veranstalter und Sicherheitsbehörden stellen sich zum Sputnik-Spring-Break-Festival am Pfingstwochenende auf unterschiedlichste Szenarien ein.

Obwohl die Gemeinde Muldestausee auf Grundlage aller derzeit zur Verfügung stehenden Informationen die Veranstaltung als sicher einstuft, werden neue Schutzmaßnahmen für das Groß-Event diskutiert und teils auch umgesetzt.

„Entfluchtungsfläche“ bei der Wakeboard-Anlage

Konkret heißt das zum Beispiel, dass erstmals eine „Entfluchtungsfläche“ eingerichtet wird. Sie entsteht in der Nähe der Wakeboard-Anlage und dient im Notfall als zusätzlicher Ausgang für die Festival-Besucher.

Der 25.000 Quadratmeter große Streifen in der Nähe der Wakeboard-Anlage war in den Vorjahren noch als Campingplatz ausgewiesen. Nun wird er frei gehalten, um die Halbinsel bei Bedarf schneller evakuieren zu können.

Sanitätszentrum auf dem Festivalgelände

Ebenfalls neu: Auf dem Festivalgelände wird ein Sanitätszentrum errichtet. Es wird in seiner Dimension und Ausstattung die Versionen aus den Vorjahren übertreffen.

„Damit wollen wir besser auf Unwägbarkeiten wie Wettereinflüsse und einen erhöhten Versorgungsbedarf reagieren“, heißt es aus der Muldestausee-Gemeinde.

Werden Lkw-Sperren aufgestellt?

Und: Auch der Anschlag mit einem Lkw auf einen Berliner Weihnachtsmarkt vergangenen Dezember hat die Sensibilität aller Beteiligten erhöht. Daher gibt es jetzt auch für die Halbinsel Pouch „Überlegungen über entsprechende Präventivmaßnahmen“, heißt es.

„Sicherheitsbehörde, Veranstalter und Anbieter alternativer Schutzeinrichtungen stehen im Dialog“. Auf die Nachfrage, ob damit konkret Lkw-Sperren gemeint sind, heißt es: „Darüber werden öffentlich keine Aussagen getroffen.“

Mehr Sicherheitskräfte vor Ort

Dafür ist zu erfahren, dass die Zahl der Sicherheitskräfte vor Ort steigen soll. Um wie viele es sich am Ende genau handelt, wird nicht gesagt. Nach MZ-Informationen waren im vergangenen Jahr 220 Security-Kräfte vor Ort.

Deren nun geplante Aufstockung wird - bei gleich bleibenden Besucherzahlen - offiziell mit der „Fortschreibung des Sicherheitskonzeptes“ begründet. Das umfasst wie in den Vorjahren Auto- und Taschenkontrollen, vor allem bei der Anreise der Besucher.

26.000 junge Leute werden in Pouch erwartet

Trotz der Vorbereitungen können jedoch stets Zwischenfälle passieren. „100-prozentige Sicherheit gibt es nicht“, meint Festival-Sprecher Markus Ohm.

Derweil fehlt auf der Internetseite des Festivals noch eine Liste für verbotene Gegenstände – mal abgesehen von den Glasflaschen. Der Hinweis für ein „Verbot von Waffen aller Art“, wie er zum Beispiel beim Melt- oder Highfield-Festival kommuniziert wird, findet sich beim Spring Break nicht.

Damit ist fraglich, auf welcher Grundlage die Sicherheitskräfte potenziell gefährliche Gegenstände in Pouch überhaupt einkassieren können. (mz)

Das Spring-Break-Festival fand 2008 zum ersten Mal auf der Halbinsel Pouch statt und feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Zu Beginn waren 4.000 Besucher auf der Halbinsel.

Mittlerweile ist ihre Zahl nach Angaben der Gemeinde auf 26.0000 gestiegen. 2016 waren zudem 1.200 Arbeits- und Servicekräfte vor Ort. Hinzu kamen 220 Security-Kräfte , 40 Feuerwehrkameraden und 44 Sanitäter.

Für den Aufbau des Festivals werden knapp 3.000 Meter Alu-Straßen und 3.500 Meter Bauzaun errichtet sowie 7.000 Meter Kabel verlegt. Es gibt 25 Lichttürme und zwei mobile Funkmasten.