Sportverein Zscherndorf Sportverein Zscherndorf: Nicht nur Fußball soll junge Leute locken
Zscherndorf/MZ. - Ping-pong, ping-pong - klingt es jeden Donnerstagabend aus dem Zscherndorfer Geschwister-Scholl-Heim nach draußen. Ein recht flottes Ping-pong übrigens, denn die geübten Tischtennisspieler des dörflichen Sportvereins sind noch unter sich. Aber nach Willen des Übungsleiters Uwe Bergholz soll sich dies bald ändern. "Es wird einen richtigen Trainingsbetrieb geben" sagt er und blickt in Richtung junge Leute des Ortes.
Zu denen, die nicht mehr üben müssen, gehören auch Günter Harms und Jürgen Petzel. Und auch sie wünschen sich, dass sich vor allem Jugendliche in der Tischtennisgruppe einfinden. Auch Kinder sind willkommen, "Hauptsache", sagt Harms, "sie können schon über die Platte gucken." Und diejenigen, die schon etwas älter sind und einfach ein bisschen Bewegung gut finden, die sollten das schöne Spiel auch mal ausprobieren, meint Bergholz. "Einfach so als Freizeithobby." Für die Jüngeren allerdings plant er eine richtige Jugendmannschaft.
Die Bedingungen sind gut. Die "alten Hasen" bringen sportliche Kenntnis und die nötige Geduld mit, Tischtennisplatten sind vorhanden und können - falls der Zustrom enorm wird - noch angeschafft beziehungsweise ausgeliehen werden. "Und niemand", so der Übungsleiter, "muss Schläger und Bälle mitbringen, es ist alles da." Und die Schläger, betont er, sind für Turniere zugelassen. Es gibt nur eine einzige Bedingung: Wer Tischtennis spielen möchte, muss Mitglied im Sportverein werden.
Denn dieser ist im vergangenen Jahr aus seinem Dornröschenschlaf geweckt worden. Der begann nach der Wende, war aber nicht so tief, dass man frühere sportliche Zeiten ganz und gar vergessen hätte. Bereits 1919, erzählt der heutige Vereinspräsident Hans Burgahn, hatte sich der Verein für Bewegungsspiele - der VfB Zscherndorf - gegründet. Die Fußballer gaben den Anstoß und wurden zeitweilig auch so gut, dass sie bis 1964 in der Bezirksklasse spielten. Und bis zur Wende tummelten sich hier auch die Kegler und Tischtennisspieler - 130 Mitglieder hatte der Verein insgesamt.
Gab es bereits seit 1997 Wiederbelebungsversuche, so gründete sich im April 2001 der Verein neu. "Wir hatten zuvor nachgeforscht: Wer wohnt noch hier von den ehemaligen Sportlern? Wer macht mit?" erzählt Burgahn. 19 Gründungsmitglieder trafen sich damals, heute ist die Mitgliederstärke auf 49 Aktive und fünf passive Mitglieder angewachsen.
Wer also seine Freizeit in Zukunft etwas sportlicher gestalten möchte, der ist im Zscherndorfer Verein höchst willkommen. Wer Gymnastik machen will, kann sich dienstags um 19 Uhr in der Turnhalle einfinden, Übungsleiterin ist Renate Kuhlig. Fußballbegeisterte treffen sich freitags um 19 Uhr auf dem Fußballplatz - hier ist Hans Kugler zuständig. Und die Freunde des kleinen weißen Balls werden, wie bereits erwähnt, jeden Donnerstag ab 19 Uhr im Geschwister-Scholl-Heim erwartet.
Hans Burgahn könnte sich auch noch eine Kindergymnastik- und eine Badmintongruppe im Ort vorstellen. "Es wird sich alles nach und nach entwickeln", sagt er. "Wir Älteren haben es angepackt. Nun muss es uns gelingen, die Kinder und jungen Leute zu integrieren."