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Sportkurse für Senioren Sportkurse für Senioren in Bitterfeld-Wolfen: Sabine Jedziny macht die Generation 60plus fit

Von Ulf Rostalsky 25.11.2017, 13:00
Sabine Jedziny trainiert Senioren in mehreren Bitterfeld-Wolfener Ortsteilen.
Sabine Jedziny trainiert Senioren in mehreren Bitterfeld-Wolfener Ortsteilen. André Kehrer

Bitterfeld - Sportskanone. Mit einer solchen Beschreibung tut sich Sabine Jedziny schwer. Zwar fühlt sich die 56-Jährige fit. Von wirklichen Höchstleistungen träumt sie allerdings nicht. „Ich war nie unsportlich. Das war es aber auch.“

Die Wahl-Zschornewitzerin ist in ihrer alten Heimat Bitterfeld-Wolfen beruflich neu durchgestartet. Sie machte den Übungsleiterschein und gibt seit sechs Jahren private Seniorensportkurse.

Sie animiert zur Bewegung, weiß aber auch, dass Zusammensein und Gespräche mit zunehmenden Alter immer mehr an Bedeutung gewinnen. Vor diesem Hintergrund ist Sabine Jedziny mehr als Anleiterin. Sie hört zu, hilft mit Rat und Tat. „In fast allen Lebenslagen.“ Das Augenzwinkern vergisst die Frau dabei nicht.

Einmal pro Woche könnte Mann und Frau jenseits der 60 Sport machen

Ihr Beruf als Übungsleiterin wurde aus der Not geboren. Die Ingenieurin war arbeitslos und suchte für sich den Weg aus der Sackgasse. Sportliche Leidenschaft und das Wissen um die gerade bei Senioren oft fehlende Bewegung brachten sie auf die Idee.

Einmal pro Woche könnte Mann und Frau jenseits der 60 Sport machen. Nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. „Eine Stunde in der Woche ist für jeden machbar“, ist Sabine Jedziny immer noch überzeugt.

Die Idee vom Leben als selbstständige Übungsleiterin wurde von Arbeitsagentur und Existenzgründerberatung zunächst skeptisch betrachtet. Die Ingenieurin konnte am Ende aber überzeugen und punktet heute unter anderen mit Kursen im Frauenzentrum in Wolfen-Nord, im Bitterfelder Familien- und Quartierbüro, in der Kreisvolkshochschule sowie bei der Awo in Bobbau und Thalheim.

Sturzprophylaxe, Gleichgewichtsübungen und Einheiten, die dem Rücken guttun sollen

„Ich bin derzeit jeden Tag woanders unterwegs“, erzählt Sabine Jedziny. Gut ein Dutzend Kurse gibt sie in der Woche. Es könnten noch mehr sein. „Bewegung schadet nicht“, meint die couragierte Frau, die den Bogen in ihren Übungseinheiten weit spannt.

Es geht um Sturzprophylaxe, Gleichgewichtsübungen und Einheiten, die dem Rücken guttun sollen. Niemand wird überanstrengt. Kommt er aus diversen Gründen einmal nicht mit, kann er ausruhen. „Alles läuft freiwillig. Wir haben auch immer etwas zu erzählen.“

Die Kurse tragen durchaus familiären Charakter. Es wird erzählt und gelacht. Es wird außerdem über Arzt- und Therapiebesuche gesprochen, Rat eingeholt. „Das ist alles auch etwas gegen die Einsamkeit“, weiß Sabine Jedziny.

Sportkurse als Hilfe gegen die Einsamkeit

Nicht wenige der Kursteilnehmer haben Ehe- und Lebenspartner verloren. Den Sport und die Stunden danach nutzen sie, um den eigenen vier Wänden zu entfliehen. „Hier sind auch Freundschaften entstanden. Manche Leute fahren mittlerweile sogar zusammen in den Urlaub.“ Das freut Sabine Jedziny.

Ihre Kurse sind für Senioren gemacht. Eine strikte Altersgrenze möchte sie dennoch nicht ziehen. Der klassische Senior ist Rentner. Im Sport beginnt das SeniorenDasein in der Regel jedoch sehr viel früher. Alles Ansichtssache. „Wer Spaß hat, kann mitmachen bei uns.“ (mz)