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Spende Spende: Segeberg hilft Feuerwehr

Von Michael Maul 11.10.2002, 14:58

Priorau/MZ. - "Eigentlich war alles aus einer Zeitungsente heraus entstanden", erzählt Felicitas Schinkinger aus Segeberg. Irgend ein Journalist hat in der "Segeberger Zeitung" geschrieben, dass die Firma Grundfos jedem, der in der hochwassergeschädigten Region eine Pumpe brauche, eine zur Verfügung stellen werde. Und nun war es an der Firma Grundfos, sich dieser Ente zu stellen. Und sie stellte sich, die Hilfe lief an.

Mit einer gehörigen Portion ehrenamtlicher Initiative haben Felicitas Schinkinger, Angelika Jensen und zwei weitere Frauen vom Segeberger Heimatverein mit dazu beigetragen. "Es hat uns so sehr beeindruckt, als wir die Bilder von den Schäden und den schwierigen Situationen der Menschen in Sachsen-Anhalt im Internet sahen", erzählt die Vereinsvorsitzende. Sie hätten gleich angefangen, Hilfe zu organisieren. Das Telefon, aber vor allem das Internet hätten sie dazu intensiv genutzt. "Es war schon sehr erstaunlich, aus welchen Orten Deutschlands uns Hilfe zugesagt wurde", erzählt die Vorsitzende weiter.

Und dann gab es die ersten Kontakte zwischen Segeberg und Priorau. Hartmut Herz aus Priorau war es, der Mittlerrolle in die Hand nahm, der sagte, was benötigt wird. "Da war es auch schon einmal vorgekommen", erzählt die sympathische Felicitas lachend, dass sie einen Betonmischer organisiert hätten, der anschließend kurzerhand in "Monster" umbenannt wurde. Wenn Frauen technische Dinge organisieren, könne es schon mal vorkommen, dass technische Details etwas verwechselt werden, so die Vereinschefin. "Mit dem Fünf-Zentner-Mischer hätten wir locker Brücken bauen können", fügt lachend ein Priorauer Feuerwehrmann hinzu. Doch auch der Mischer ist für die Hilfe im Einsatz.

Mit der Pumpe, die der Freiwilligen Feuerwehr in Priorau übergeben wurde, ist ein weiteres Stück der Zusammenarbeit verwirklicht worden. 60 Kubikmeter pro Stunde fördert die selbstansaugende Pumpe, die mit einem eigenen Dieselantrieb ausgestattet ist. Auch hier hatten die Frauen die Leistung mal schnell auf 60 Kubik pro Minute hochgeschraubt. Hauptsache, sie funktioniert, so die Frauen. Grundfos-Gebietsleiter Thomas Boehme und sein Servicetechniker Joachim Barth übergaben das Aggregat mit Saugschlauch und allem Zubehör an die örtliche Wehr. Doch damit sei die Hilfe auf keinen Fall beendet, so Angelika Jensen. Eine Schule aus Kaltenkirchen will die Patenschaft für die Kinder aus Priorau und Umgebung übernehmen.

"Und was sehr wichtig ist", so die Frauen vom Verein Segeberger Heide, "hier können und sollen die Kinder mit über die Verwendung der Spenden entscheiden". Und eines möchte die Vereinsvorsitzende nicht unerwähnt lassen: Alle Gelder kommen direkt den Betroffenen zugute. "Es wird nichts für irgendwelche Verwaltung ausgegeben", bekräftigen sie. Das würden sie ehrenamtlich erledigen, erklären sie mit Nachdruck.