Skelettierte Leiche aus Muldestausee: Skelettierte Leiche aus Muldestausee: Polizei untersucht Vermisstenfall aus Eilenburg

Schlaitz - Im Fall der am vergangenen Freitag von einem Angler am Ufer des Muldestausees in Schlaitz entdeckten skelettierten Leiche gibt es möglicherweise eine erste Spur.

„Wir prüfen die Zusammenhänge mit einem Vermisstenfall in Sachsen“, bestätigt Ralf Moritz, Sprecher der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau. Konkret geht es dabei um einen seit 7. Januar vermissten 31-jährigen Mann aus Eilenburg (Landkreis Nordsachsen). Über den möglichen Zusammenhang war auch in den sozialen Medien spekuliert worden.

Allerdings warnt Moritz vor zu schnellen Schlüssen. „Die rechtsmedizinischen Untersuchungen sind noch nicht abgeschlossen. Wir müssen weiter in alle Richtungen ermitteln. Das schließt auch die Möglichkeit eines Kapitaldelikts ein.“

Wie wahrscheinlich ein solches ist, lässt der Beamte offen. Allerdings bestätigt er, dass der Fall mittlerweile beim Fachkommissariat 2 liege. Das ist mit der Aufklärung von Kapitaldelikten betraut. „Ein normaler Akt und schon dem Umfang der Ermittlungen geschuldet.“

Die Beamten in Dessau-Roßlau haben Kontakt mit Beamten in Sachsen aufgenommen. Das geschieht offensichtlich vor dem Hintergrund älterer und möglicherweise vergleichbarer Fälle. So war zum Beispiel im März 2012 am Stauseeufer die Leiche einer Frau gefunden worden, die seit dem Silvesterabend ebenfalls in Eilenburg als vermisst gemeldet war.

Dass die nun in Schlaitz gefundene Leiche skelettiert war, ist für Polizeisprecher Ralf Moritz so ungewöhnlich nicht. „Wir hatten erst in Dessau einen Fall. Dort haben sich ebenfalls Tiere am Leichnam zu schaffen gemacht.“ Zu den Ursachen der Skelettierung in Schlaitz gibt es noch keine bestätigten Erkenntnisse, wohl aber Vermutungen. So werden Wildschweine ins Spiel gebracht. Ausgeschlossen wird aber ebenso nicht, dass Fische der Leiche zugesetzt haben.

(mz)