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Selbstverteidigungskurse in Bitterfeld Selbstverteidigungskurse in Bitterfeld: Mit welchen Tricks man sich vor Angreifern schützen kann

Von michael maul 02.02.2016, 11:24
Gut gepolstert geht es in den Übungs-Zweikampf.
Gut gepolstert geht es in den Übungs-Zweikampf. Michael Maul Lizenz

Bitterfeld - Der Angriff kommt meisten unverhofft und dann auch noch von hinten. Oft verfallen die Angegriffenen in eine Schockstarre und wissen nicht, was sie tun sollen. Damit rechnet der potenzielle Angreifer und nutz es aus.

Um das zumindest ansatzweise zu ändern, hat der Bitterfelder Fightclub Bronxx am Sonnabend zu einem kostenlosen Schnupperkurs eingeladen. Kinder und Erwachsene waren der Einladung gefolgt, so dass die Trainer des Clubs alle Hände voll zu tun hatten. Es gehe an solch einem Tag nicht darum, alle Selbstverteidigungsarten vorzustellen oder zu demonstrieren, sagt Vorstandsmitglied Christian Heßler. Vielmehr wolle man aufzeigen, wie man sich wehren könne ohne selbst ein Kämpfer oder Muskel-Mensch zu sein.

Blickkontak ist wichtig

Das wichtigste dabei sei immer der Blickkontakt zum Gegner, weiß Norman Jendrejczyk, Trainer, Boxer und ehemaliger Ausbilder bei der Bundeswehr. Das schrecke schon so manche Angreifer ab. Wenn man dann noch laut schreie, kratze oder beiße, habe man schon fast gewonnen, sagt er. „In solch einer Situation darf man nicht fragen was man darf, sondern was man kann.“ Wichtig sei aber auch das anschließende Weglaufen, denn oft seien die Angreifer größer und stärker. Die Schrecksekunde ausnutzen, nennt es der Trainer. Sollte es aber dennoch zu einem Körperkontakt mit dem Gegner kommen, könne man sich auf die vielfältigste Art und Weise wehren. Jendrejczyk zeigt, wie man sich aus einer Umklammerung lösen kann und wo die empfindlichen Stellen des Gegners sind. „Das muss man wissen und ausnutzen.“ Den großen Held spielen und sich mit dem Gegenüber einlassen, bringe in den meisten Fällen nichts, weiß er. „Es sei denn er sieht so aus wie ich“, so der muskelbepackte fast Zwei-Meter-Mann.

Am Schnuppersamstag waren es aber vor allem die Kinder, die im Fokus der kurzen Schulung lagen. „Wir müssen ihnen immer wieder zeigen und erklären, wie sie sich bei einem Angriff, und wenn er auch nur verbal ist, verhalten sollen“, erklärt Vereinsvorstand Glenn Prokisch. Aber auch die anwesenden Erwachsenen wurden in das Schnuppertraining mit einbezogen. Dabei spielten die Vorführungen von Selbstverteidigungsarten eine große Rolle.

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Einer, der an diesem Tag jede Menge einstecken musste, war Patrick Rochau. Er schlüpfte in seinen Schutzanzug und Kinder als auch Erwachsene konnten an ihm ihre „Wut“ auslassen. „Da kommt man ganz schön ins schwitzen“, sagt der junge Mann, nachdem er sich aus seinem Anzug geschält hat. Den einen oder anderen blauen Fleck könne man verkraften. „Das ist nicht so schlimm.“

Meldungen sind immer möglich

„Wer nach dem Schnuppertag Lust auf ein Training bekommen hat, kann sich an jedem Tag bei uns melden“, sagt Glenn Prokisch. Die Trainingsräume an der Dürener Straße seien schnell zu erreichen, so dass man sich auch über das Training informieren könne.

Wer nicht in den Ring steigen möchte, hat im Fightclub die Möglichkeit, an modernen Geräten seine Muskeln zu trainieren oder auf dem Laufband einige Kilometer zurückzulegen. Stolz sei man auf die mittlerweile 300 Mitglieder, wovon auch 70 Kinder ihre Trainingseinheiten absolvieren würden. Bei sechs verschiedenen Trainern könne man unter anderem das Thai- und Kickboxen, das Bronxx-Boxen oder das Fitness-Boxen erlernen. (mz)

Norman Jendrejczyk zeigt einer jungen Frau, wie sie sich aus einer Umklammerung lösen kann.
Norman Jendrejczyk zeigt einer jungen Frau, wie sie sich aus einer Umklammerung lösen kann.
michael maul Lizenz
Für die Kinder standen Liegestütze auf dem Programm.
Für die Kinder standen Liegestütze auf dem Programm.
Michael Maul Lizenz