Schwitzoase im Sportbad "Heinz Deininger" Schwitzoase im Sportbad "Heinz Deininger": Wird die Sauna in Bitterfeld geschlossen?

Bitterfeld-Wolfen - Die Saunagänger in Bitterfeld sind verunsichert. Denn seit kurzer Zeit kursiert das Gerücht, dass die Schwitzoase im Sportbad „Heinz Deininger“ zum 31. März 2019 geschlossen wird.
Fragt man bei den zuständlichen Stellen nach, bestätigt sich: Der Aufsichtsrat der verantwortlichen Bädergesellschaft hat auf seiner jüngsten Sitzung tatsächlich diesen Schließungsbeschluss gefasst und ist damit einer Empfehlung der Geschäftsführung gefolgt.
Besucherzahlen haben sich seit 2015 halbiert
Diese hatte Zahlen vorgelegt, die zeigen, dass sich die Gesamtbesucherzahl in den beiden öffentlichen Saunen von Bitterfeld-Wolfen in einem kurzen Zeitraum nahezu halbiert hätte. Zählte man im Jahr 2015 noch 27.225 Saunisten, so seien es aktuell nur noch 14.698.
Das entspräche einem Einbruch von 46 Prozent. Für die einzelnen Einrichtungen stellt sich die Situation wie folgt dar: Das Wolfener „Woliday“ hat 43 Prozent weniger Saunagänger zu verzeichnen, im Bitterfelder Sportbad beläuft sich der Rückgang auf 49 Prozent. Als Grund für den Einbruch macht Bädergesellschafts-Geschäftsführer Heiko Landskron die demografische Entwicklung verantwortlich.
„Aktuell gibt es Vorschläge, um die vollständige Schließung zu verhindern“
Die Schlussfolgerung, die Bitterfelder Sauna deshalb kurzerhand dicht zu machen, hat Kopfschütteln auf unterschiedlichen Ebenen ausgelöst. Der Bitterfelder Sportverein, der im Sportbad aktiv ist, hat sogar einen Protestbrief an Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU) geschickt. Das alles hat schlussendlich dazu geführt, dass das Sauna-Thema nun noch einmal neu aufgerollt wird. „Aktuell gibt es Vorschläge, um die vollständige Schließung zu verhindern“, bestätigt Schenk. Was die konkret beinhalten, wollte er noch nicht sagen.
„Erst muss der Aufsichtsrat auf seiner nächsten Sitzung darüber befinden.“ Diese findet Mitte Dezember statt. Auch von Geschäftsführer Landskron ist nur zu erfahren, dass man über die „Optimierung des Saunabetriebs“ nachdenke. Dies könnte - so mutmaßen es Beobachter - bedeuten, dass die Öffnungszeiten verkürzt werden. Auch von Schließzeiten im Sommer ist die Rede.
Sollte das Gremium dem zustimmen, müsste der Schließungsbeschluss aufgehoben werden. Dass dies gelingt, scheint möglich, denn OB Schenk hat sich in der Frage eindeutig positioniert und meint: „Mir ist es wichtig, beide Bäder mit ihren Saunen zu erhalten, denn diese Angebote zählen zu den weichen Standortfaktoren, die Bitterfeld-Wolfen attraktiv machen.“
Kritik an Geschäftsführung der Bädergesellschaft
Dennoch hagelt es Kritik von Vertretern der Interessengemeinschaft (IG) „Sportbad Heinz Deininger“, die sich derzeit in Gründung befindet. Sie stellen die öffentlich präsentierten Zahlen in Frage und sagen, dass die Schließungspläne schon länger bei der Geschäftsführung der Bädergesellschaft in der Schublade liegen.
Als Indiz dafür, dass das Sportbad anders als das Woliday behandelt wird, benennen sie die fehlenden Marketingmaßnahmen für die Bitterfelder Einrichtung. Zudem sei eine Zuarbeit des Schwimmvereins, der bereits vor Längerem unterschiedliche Vorschläge zur Verbesserung eingereicht hat, bislang nahezu unberücksichtigt geblieben. (mz)