Schweinemarkt in Bitterfeld Schweinemarkt in Bitterfeld: 90 Parkplätze statt weiterer Luftblasen?

Bitterfeld - Nachdem mit den Goitzsche-Arkaden eine städtebauliche Luftblase im Herzen von Bitterfeld geplatzt ist, beschäftigen sich gleich zwei Gremien mit dem weiteren Werdegang des sogenannten „Schweinemarktes“ (Am Plan). Während eine von der Stadt initiierte Arbeitsgruppe langfristige Handlungsansätze aufzeigen soll, pocht der Bitterfelder Innenstadtverein auf kurzfristige Zwischenlösungen. „Wir können nicht warten, sondern müssen jetzt handeln“, sagt Vereinsvorsitzender Hans-Christian Quilitzsch und verweist auf ein zweiseitiges Papier der Stadt.
Für einen Entwurf entschieden
Bereits im August hatte das Gremium aus Innenstadthändlern und anderen Vertretern vier vorliegende Gestaltungsvarianten bewertet und sich für einen Entwurf entschieden. Den hat das Hoch- und Tiefbauamt der Stadtverwaltung nun fachlich unterfüttert. Herausgekommen ist dabei am Ende nicht mehr und nicht weniger als ein 3.000 Quadratmeter großer und befestigter „Parkplatz mit einer Nutzungsdauer von zwei bis fünf Jahren“ auf der Brachfläche zwischen Mühlstraße und Zentralem Umsteigeplatz (Zup). Auf städtischem Gelände sollen so 90 Stellplätze geschaffen werden.
Für die bauliche Umsetzung wurden sechs unterschiedliche Varianten samt der Kosten untersucht. Dabei reicht die Spannbreite von der Herrichtung der Fläche als Schotterplatz für 15.000 Euro bis hin zum grundhaften Ausbau des Areals für 300.000 Euro. Die Verwaltung merkt an: „Es ist zu überlegen, ob man nicht eine möglichst preiswerte Variante zur Ausführung bringt. Sobald die Entwicklung des Bereichs sich als gesichert abzeichnet, sollte eine Planung für einen richtliniengerechten Parkplatz in Auftrag gegeben werden.“ Nach MZ-Informationen favorisieren die Kommune und Innenstadthändler derzeit eine „Befestigung mit einer Asphalttragdeckschicht“. Geschätzte Kosten: 90.000 Euro.
Auch mögliche Risiken betrachtet
Neben den finanziellen Aufwendungen hat das Amt in seiner Untersuchung auch mögliche Risiken betrachtet. Zum einen liegen die im Untergrund. „Der genannte Bereich war mit diversen Wohngebäuden bebaut. Diese Häuser wurden abgerissen. Eine Tiefenenttrümmerung fand nicht statt.“ Keller, die möglicherweise nur teilverfüllt sind, könnten zu Straßeneinbrüchen führen. Zum anderen könnte es Schwierigkeiten bei der Entwässerung geben. Derzeit gebe es eine Flächenentwässerung. „Bei der Versiegelung der Fläche wird Niederschlagswasser nicht mehr beziehungsweise nur noch zum Teil versickern können“, heißt es.
Im Rahmen des Burgstraßenfestes am Sonnabend wird der Innenstadtverein ab 14 Uhr umfassend über das Thema sowie über das Stadtentwicklungskonzept auf dem Bitterfelder Markt informieren. (mz)