Nachräumen ist nicht schön Schüler der „Schule an der Kastanie“ helfen beim Frühjahrsputz am Bitterfelder Bogen
Mädchen und Jungen der Bitterfelder „Schule an der Kastanie“ haben sich zum Aufräumen am Parkplatz zum Bitterfelder Bogen getroffen.

Bitterfeld/MZ - Mülltonnen, Container, Säcke, Greifer und Handschuhe liegen oder stehen bereit. Die Schüler der „Schule an der Kastanie“ auch. Sie haben am Montag von 9 bis 11 Uhr das Gelände am Parkplatz zum Bitterfelder Bogen von Unrat beseitigt, den andere einfach weggeworfen oder liegen gelassen haben. Eine weitere Gruppe hat sich das Gelände um die Förderschule an der Brehnaer Straße vorgenommen. Was dabei gefunden wurde, bewegt nicht nur die Schüler.
„Es ist nicht schön, anderen alles nachzuräumen, aber es sieht auch nicht schön aus, wenn es einfach so herumliegt“
„Bei einer Wanderung zum Bitterfelder Bogen im vorigen Jahr haben wir gesehen, was so alles am Wegesrand oder im Wald umherliegt“, beschreibt Lehrerin Susen Naumann die Idee zum diesjährigen Frühjahrsputz. Geplant war diese Aktion schon früher, aber auch hier habe Corona mächtig auf die Bremse getreten. Deshalb habe man nun eine Projektwoche zum Thema Müll organisiert, zu der auch das Sammeln gehört.
„Es ist nicht schön, anderen alles nachzuräumen, aber es sieht auch nicht schön aus, wenn es einfach so herumliegt“, sagt die Lehrerin. Hoffentlich lernen die eigenen Schüler, die vielleicht auch einmal etwas einfach so wegwerfen, daraus, so Naumann. Und so ganz nebenbei können einige Cent von gefundenen Bierflaschen und Dosen für die Klassenkasse umgesetzt werden. Warum das die Verursacher des Mülls nicht selbst tun, bleibt allen ein Rätsel. „Entweder denken sie nicht oder sie haben zu viel Geld“, sagt eine Schülerin angesichts dessen, was alles gefunden wurde.
Nicht nur das Sammeln von Müll sei wichtig für das Leben
„Gerade jetzt müssen wir die Schüler der Berufsfachstufe 2, die ihr Leben bald selbst in die Hand nehmen müssen oder können, darauf vorbereiten, wie alles zu organisieren ist“, erklärt die Lehrerin. Und dazu gehöre auch zu wissen, was Müll in der Natur verursache und welche Gefahren davon ausgehen.
Nicht nur das Sammeln von Müll und das Aufregen über diejenigen, die achtlos mit sich und der Umwelt umgehen, sei wichtig für das Leben, sondern auch die Kenntnis über die unterschiedlichen Möglichkeiten, das zu verhindern, so Naumann. Deshalb habe man an der Schule einen Vortrag vom Hartmut Eckelmann organisiert, der als Chef der Kreiswerke Anhalt-Bitterfeld und der Wolfener Recycling GmbH genau wisse, was zu beachten sei, schaut die Lehrerin voraus auf weitere Aktionen der Projektwoche. Auch ein Besuch beim Müll- und Abfallentsorger in Wolfen sei geplant. Dort könnten sich die Jugendlichen dann hautnah davon ein Bild davon machen, welche Mengen Müll im gesamten Landkreis eingesammelt werden.

Die Mitglieder des Unternehmerinnenstammtisches (UNS) engagieren sich auch bei dieser Aktion
Um einen eigenen Beitrag für eine gesunde und intakte Umwelt zu leisten, müssten noch viel mehr solche Aktionen stattfinden, wünschen sich die jungen Leute. Wenn alle, die achtlos den Müll im Wald entsorgen, etwas tun würden, hätte man schon sehr viel erreicht. „Man muss einfach den Müll in das Bewusstsein der Menschen rücken“, sagt Naumann.
Die Mitglieder des Unternehmerinnenstammtisches (UNS) engagieren sich auch bei dieser Aktion und unterstützen mit Rat und Tat. „Wir haben eine Kooperation mit der Schule und wollen mit vielen Aktionen den Kindern und Lehrern bei den unterschiedlichsten Dingen helfen“, sagt Ute Hirsch vom UNS. So habe man den Vortrag über Müll organisiert und werde auch beim Schulfest im Juni tatkräftig mitmachen. Dabei sollen die Schüler lernen, aus Altem etwas Neues zu fertigen und ihren Konsum einzuschränken.