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Umwelttechnik Schicke Hightech-Luftfilter aus Wolfen erhalten Innovationspreis

Die Wolfener Firma machte aus der Not der Pandemie eine Tugend und erhält dafür den Reiner-Lemoine-Preis.

Von Christine Färber Aktualisiert: 20.09.2021, 11:27
Eine der Luftfilteranlagen von Filtrontec
Eine der Luftfilteranlagen von Filtrontec (Foto: Filtrontec)

Wolfen/MZ - Ein Schrank ist ein Schrank - klar. Manchmal ist er nicht nur ein nützliches Stück sondern noch dazu ein schmückendes. So jedenfalls ist das mit dem von Filtrontec aus Wolfen: Der sieht nicht nur tipptopp aus, der hat’s auch in sich, ist von oben bis unten voller Hightech.

Denn die Schränke von Filtrontec haben eine Aufgabe: die Luft in geschlossenen Räumen, in denen viele Leute zusammenkommen, keimfrei zu machen. Und das klappt zu 99,99 Prozent, sagt Marcel Begoihn, der Mann vom Vertrieb.

Mit ihren Geräten wollen die Wolfener die Luft keimfrei machen

Das Unternehmen, das sich bislang international einen Namen mit Luftreinigungs-Filtertechnologie für Riesentunnel in Asien und der ganzen Welt gemacht hat, setzt nun auf ein paar Nummern kleiner - auf Raumluftfilter. Geschuldet ist das der Pandemie, die Lieferketten zerriss und Arbeitsabläufe blockierte.

Doch genau die ist Auslöser für das neue Produkt, das die Luft dank großer Erfahrung, leistungsstarker Elektrofilter und desinfizierendem UV-Licht nicht nur von Staubpartikeln sondern auch von allergenen Schadstoffen, von Aerosolen und Viren reinigt. Auch von jenen, die Corona auslösen.

Was bei Filtrontec zunächst als Überbrückung des Alltagsgeschäfts gedacht war, ist nun selbst Alltagsgeschäft

Was bei Filtrontec zunächst als Überbrückung des Alltagsgeschäfts gedacht war, ist nun selbst Alltagsgeschäft. „Das läuft jetzt richtig gut“, sagt Begoihn. So gut, dass man schon darüber nachdenkt, die Wertschöpfungskette in der eigenen Firma rund zu machen. Bislang werden die von Filtrontech projektierten Filter von Partnerfirmen hergestellt und in eigens designten Möbeln eines traditionsreichen Fertigers eingebaut. Das machen derzeit Filtrontec-Mitarbeiter am Firmensitz im TGZ in Wolfen. „Wir sind jetzt schon manchmal am Limit und gehen alle die Extra-Meile“, sagt Begoihn.

Der Vertriebsfachmann kennt auch andere Zeiten: Aller Anfang ist halt schwer ... „Wir sind überrascht, wie das jetzt ankommt.“ Allerdings, schränkt er ein, weniger im heimischen Sachsen-Anhalt und Bitterfeld-Wolfen. Schade. Dabei gibt es für die Filter eine hundertprozentige Förderung.

Für Schulen seien diese Produkte eher nicht gedacht

Dafür wissen Hoteliers und Gastronomen vor allem in Süddeutschland und an der Küste die schick designten Produkte aus Wolfen zu schätzen. Auch im Pausenraum des Unternehmens Suez im Bayer-Industriepark in Greppin steht ein Raumluftfilter von Filtrontec. Für Schulen, meint Begoihn, seien diese Produkte eher nicht gedacht. Denn die wollen gesehen werden. Und zugegeben: Sie machen echt was her.

Verblüffend, was Design kann: Das geht von der Verarbeitung edlen Holzes über Spiegelflächen bis hin zu digitalen Werbe-Panels und mehr. Das neueste Outfit, das in Zusammenarbeit mit der Berliner Firma Solaga entstand, setzt dem Ganzen die Krone auf: Hier wird auf dem Display die grüne „Alewa“ faszinierend in Szene gesetzt. Die lebende Alge ist nicht nur zum Anschauen da, sie filtert bereits auf ihre Art die Luft. „Die arbeitet immer, auch wenn der Filter gar nicht an ist“, sagt Begoihn begeistert.

Noch sind die Corona-Beschränkungen und Quarantäne-Regeln überall in Asien streng

Die Riesen-Filter für die Tunnel hat Filtrontec freilich weiter im Blick. Dieses Geschäft fängt langsam wieder an, die Nachfragen kommen. Doch noch sind die Corona-Beschränkungen und Quarantäne-Regeln überall in Asien streng, so dass derzeit kein Geschäft vor Ort laufen kann. Begoihn ist optimistisch. Was sonst? „Unsere Chancen stehen nicht schlecht. Wir haben einen guten Ruf.“

Das alles zusammengenommen dürfte den Ausschlag dafür gegeben haben, dass das Unternehmen Filtrontec im Wettbewerb um den Reiner-Lemoine-Innovationspreis den Sonderpreis des Chemieparks Bitterfeld-Wolfen erhalten hat.