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Sanierung in Wolfen-Nord Sanierung in Wolfen-Nord: WBG investiert sechs Millionen Euro

Von Frank Czerwonn 08.12.2015, 08:43
Die WBG modernisiert in der Ernst-Toller-Straße den ersten von drei Blöcken.
Die WBG modernisiert in der Ernst-Toller-Straße den ersten von drei Blöcken. André Kehrer Lizenz

Wolfen - Baufahrzeuge rollen durch das Akademikerviertel von Wolfen-Nord. Die Wohnungs- und Baugesellschaft (WBG) modernisiert dort den ersten von drei langen, benachbarten Wohnblocks. Bereits Anfang 2016 soll die Ernst-Toller-Straße 2-8 in neuem Gewand leuchten. Die Straße der Republik 21-27 folgt danach, der Block in der Ernst-Toller-Straße 10-16 kommt 2017 an die Reihe. In jedes der drei Gebäude investiert die WBG laut ihrem Geschäftsführer Jürgen Voigt rund zwei Millionen Euro.

Doch was konkret soll dort geschehen? Immerhin sind ja diese Fünfgeschosser bereits in den 90er Jahren saniert worden und haben damals eine Wärmedämmung bekommen. „Es geht bei den jetzigen Arbeiten vor allem um eine wesentliche Erhöhung des Wohnkomforts“, erklärt Architektin Emily Hoffmeier, Abteilungsleiterin Technik bei der WBG. Bei den Veränderungen habe man besonders die Senioren im Blick.

Die nämlich sollen auch im Alter nicht auf Wohnungen in luftiger Höhe verzichten müssen. „Deshalb wird an das fünfstöckige Gebäude ein Aufzug angebaut“, so Hoffmeier. „Mit diesem kann man die Wohnungen der beiden oberen Etagen barrierearm über einen Laubengang erreichen.“ Die Wohnungen in den drei unteren Etagen erhalten moderne Balkone. Für die WBG dürfte der Fahrstuhl-Anbau eine Investition in die Zukunft sein. Denn schon heute sind Wohnungen in höheren Etagen nur schwer vermietbar, wenn es keinen Lift gibt - egal, wie alt die potenziellen Mieter sind.

Auch im Inneren der 60 Zweiraum-Wohnungen des Wohnblocks tut sich einiges. Da die WBG dort schon seit längerem keine Wohnungen neu vermietet hat, sind laut Voigt nur noch rund 25 Prozent der Domizile bewohnt. „Gerade diesen Mietern aber müssen wir für ihre Geduld bei all den Strapazen danken“, so Voigt. Alle leerstehenden Wohnungen werden komplett saniert: „Die Bäder werden umgestaltet, Handtuchheizkörper eingebaut und auf Nachfrage auch ebenerdige Duschen oder Badewannen installiert“, erläutert Hoffmeier. In den kleineren Bädern der mittleren Wohnungen würden Schiebetüren eingebaut, um mehr Bewegungsfreiheit zu schaffen.

Zudem setze man auf technische Innovationen. „Wir wollen für die Mieter die Voraussetzungen schaffen, um bei Bedarf Leistungen von anderen Anbietern nutzen zu können“, so die Abteilungsleiterin. Dazu zählten Notruffunktion und Notöffnung, automatische Temperatur- und Lichtregelung oder die Steuerung hauswirtschaftlicher Geräte.

Dämmung auf den 90ern bleibt

Und was ist mit der Dämmung aus den 90ern? „Die wurde überprüft“, versichert Voigt. Mit positivem Ergebnis. Deshalb erfolge nur eine ästhetische äußerliche Neugestaltung. Die Gebäude werden grün gestrichen. Außerdem werden an den jeweiligen Giebeln Bildlogos angebracht - zum Beispiel ein Akademikerhut oder ein Bücherstapel. Bei späteren Sanierungen im Akademiker- und im Autorenviertel sollen dann andere Farben und Signets folgen. „Wolfen-Nord wird bunter“, versichert Voigt. Erneuert werden auch die Fenster im Balkonbereich, die Kellertreppen und die Eingangsvordächer. Zudem werden an den Fenstern zu den Laubengängen Jalousien angebracht.

Doch es gibt auch Wermutstropfen. Denn das Grün auf der Balkonseite ist ebenso verschwunden wie die bislang dort stehenden Bäume. „Das ist schlimm“, bedauert Voigt die Aktion. Aber die Bauvorschriften hätten der WBG keine Chance gelassen. „Wenn man baut, ist leider der bisherige Bestandsschutz weg. Deshalb mussten wir auch noch eine Feuerwehrzufahrt bauen.“

Die Sanierung des ersten Blocks ist weit fortgeschritten. „Die ersten Einzüge werden bereits im Januar erfolgen“, ist sich der WBG-Chef sicher. Die neuen Bewohner sind zum großen Teil seit Jahren WBG-Mieter. Sie haben beispielsweise in Wohnblocks gelebt, die abgerissen wurden oder werden. Man konzentriere sich mit der Bautätigkeit ganz bewusst auf diese zentrumsnahen Bereiche. (mz)

Mit grünen Akzenten und Laubengängen sollen die Blocks künftig punkten.
Mit grünen Akzenten und Laubengängen sollen die Blocks künftig punkten.
Grafik: WBG Lizenz