Beschlussantrag Sandsturm über Thalheim: Ortschaftsrat fordert per Votum Konsequenzen

Thalheim/MZ - Die Staubwolke über Thalheim, die bei Tief Ignatz am 21. und 22. Oktober enorme Schäden auf den Grundstücken sowie an und in den Häusern von zwei Wohngebieten der Ortschaft hinterlassen hat, ist noch immer in aller Munde. So ähnlich beschrieb es auch die stellvertretende Ortsbürgermeisterin Helga Soltész (SPD) in der Sitzung des Ortschaftsrates am Mittwochabend, als es um den Beschlussantrag zu den Konsequenzen aus dieser Erosionsbelastung ging.
Eingereicht hatte die Vorlage die AfD-Fraktion des Bitterfeld-Wolfener Stadtrates, um künftig solche Vorfälle zu verhindern beziehungsweise deren Auswirkungen zu minimieren. Um es vorwegzunehmen: Der Antrag wurde einstimmig angenommen.
Sandstaub und schmieriger Dreck fanden den Weg durch alle Ritzen, bis heute sind die Schäden nicht beseitigt
Zur Erinnerung: Als besagtes Sturmtief über Deutschland fegte, ereilte die Thalheimer ein unbeschreibliches Chaos. Sandstaub und schmieriger Dreck fanden den Weg durch alle Ritzen, bis heute sind die Schäden nicht beseitigt. Ausgegangen war die Staubwolke vom angrenzenden Feld an der Zschepkauer Straße. In dem Antrag der AfD werden nun einige Forderungen an die Stadt gestellt: unter anderem die Kontaktaufnahme zu den bewirtschaftenden Agrargenossenschaften, damit Bodenbearbeitungen nicht mehr unmittelbar vor oder nach angekündigten Sturmereignissen durchgeführt werden.

Doch mehr noch: Auch die angelegte Ersatzpflanzung als Schutzstreifen für die Ortschaft südlich zwischen Rödgen und Thalheim, die völlig verwahrlost sei, steht im Fokus der Forderungen. Außerdem geht es um die Planung des sogenannten Grüngürtels im Zuge der B-Planverfahren „Sonnenallee-West“. Der, so wird es formuliert, soll einheitlich und fortlaufend so angelegt werden, dass die Wohnbebauung besser vor Erosion geschützt wird. AfD-Ortschaftsrat Daniel Roi, gleichzeitig Stadtrat und Landtagsabgeordneter, erläuterte an dem Abend die Gegebenheiten dazu.
Am kommenden Montag gibt es im Wolfener Kulturhaus einen Bürgerdialog
Die Stadtverwaltung und OB Schenk (CDU) indes haben schon kurz nach der Katastrophe reagiert. Am kommenden Montag gibt es im Wolfener Kulturhaus einen Bürgerdialog, zu dem laut Stadtsprecher Detmar Oppenkowski die Agrargenossenschaften, das Umweltamt des Landkreises sowie der Bauernverband eingeladen sind. Die betroffenen Bürger seien angeschrieben und um Rückmeldung ihrer Teilnahme gebeten worden - begründet mit der Corona-Pandemie wird nach der 3G-Regelung verfahren.