Personalmangel in der Pandemie Sandersdorf-Brehna: Im Januar fehlte in städtischen Kitas und Horten jede vierte Erzieherin
Viele Familien, unter ihnen auch die Bürgermeisterin, sind von den Auswirkungen betroffen.

Sandersdorf/MZ - Viele Kindereinrichtungen haben wegen der Pandemie im Winter 2021/22 personelle Probleme - mit weitreichenden Folgen für betroffene Familien. In Sandersdorf-Brehna fehlte im Januar deswegen in den städtischen Einrichtungen jede vierte Erzieherin. Das teilt Sabine Montag, Fachbereichsleiterin Zentrale Dienste und Recht, auf MZ-Anfrage mit.
So gab es im Januar 2022 unter den 110 Beschäftigten in den sechs städtischen Kindergärten und drei Horten insgesamt 590 Fehltage begründet durch Krankheit, Quarantäne, Betreuung des eigenen Kindes oder Urlaub. „Diese Situation zieht sich bereits seit dem November 2021 in den städtischen Gemeinschaftseinrichtungen durch“, so die Fachbereichsleiterin.
Kita „Glückspilz“ bereits mehrfach betroffen
Besonders betroffen sei die Kita „Glückspilz“ in Sandersdorf, wo im November über die Hälfte des vorhandenen Personals zeitgleich abwesend war. Auch aktuell ist die Kita zum wiederholten Male betroffen, die Kinder befinden sich aufgrund von Erstkontakten erneut in Quarantäne. Davon betroffen sei auch Bürgermeisterin Steffi Syska mit ihrer 5-jährigen Tochter, teilt Sabine Montag weiter mit. Seit Amtsantritt wechsle die Bürgermeisterin zwischen dem Rathaus und der mobilen Arbeit von zu Hause aufgrund der Betreuung ihrer Tochter hin und her. „Das Engagement und der Einsatz, den die Eltern in der täglichen Bewältigung zwischen beruflicher Verantwortung und Erziehungsverantwortung täglich leisten ist ihr daher persönlich bekannt.“
Um ein hohes Maß an Sicherheit für Kinder, Eltern und Beschäftigte zu erreichen, sind den städtischen Einrichtungen Maßnahmen in Kraft. Seit Ende November gilt die 3G-Regel (geimpft, genesen, getestet) in den Einrichtungen. Elf der 110 Beschäftigten seien nicht vollständig geimpft oder genesen und müssen daher täglich getestet werden, erklärt Fachbereichsleiterin Sabine Montag. Dazu stelle die Stadt allen Beschäftigten wöchentlich zwei Tests zur Verfügung. Für Eltern stünden zudem „ab sofort“ drei Tests pro Kind und Woche bereit, diese würden durch das Land beschafft und finanziert.
Stadtrat wird sich mit dem Thema beschäftigen
Um die Last auf die Familien abzumildern, hat die Stadtverwaltung vorgeschlagen, die Elternbeiträge für den Monat März zu erlassen, auch Erstattungen sind im Gespräch (die MZ berichtete). Der Stadtrat von Sandersdorf-Brehna befasst sich auf seiner nächsten Sitzung am Mittwoch, dem 9. Februar, mit der Thematik.