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Roter Turm in Pouch Roter Turm in Pouch: Wahrzeichen wird vorerst gesperrt

Von Detmar Oppenkowski 12.04.2016, 18:23
Der Rote Turm in Pouch
Der Rote Turm in Pouch Kehrer

Pouch - Kurz vor Saisonbeginn hat Muldestausee eine Hiobsbotschaft erreicht: Der Rote Turm in Pouch - touristisches Wahrzeichen der Gemeinde - muss bis auf weiteres gesperrt werden. Grund hierfür ist die Wendeltreppe im Inneren. „Bei der Frühjahrsinspektion hat sich herausgestellt, dass sich das Holz im oberen Bereich verzogen hat und die Treppenstufen nicht mehr richtig aufliegen“, sagt Bau- und Ordnungsamtsleiter Lutz Schneider. Da die Gefahr besteht, dass die Stufen komplett herausrutschen und somit Besucher gefährdet werden, habe man handeln müssen. „Wir können den Turm also nicht wie geplant ab Mai wieder öffnen, sondern müssen das Problem erst einmal abklären und beheben.“ Daher habe man nun Ingenieure und Statiker beauftragt, der Sache auf dem Grund zu gehen. „Erst danach können wir sagen, was die Ursachen sind, wie lange die Reparatur dauert und was sie kostet.“ Über mögliche Gründe, warum sich das Holz so massiv verzogen hat, kann Schneider nur spekulieren. „Alter und Feuchtigkeit könnten der Treppe zugesetzt haben.“

Der Rote Turm wurde im 13. Jahrhundert errichtet und diente unter anderem als Wehr- und Gefängnisanlage. Über mehr als 100 Stufen gelangt man auf die knapp 30 Meter hohe Aussichtsplattform. Geschichtlich ist der Poucher Turm vor allem deshalb berühmt, weil der preußische Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher kurz vor der Völkerschlacht bei Leipzig im Jahr 1813 hier sein Hauptquartier aufschlug und danach seine Armee in die Schlacht gegen die Truppen von Napoleon Bonaparte führte. Auch wegen der sogenannten Becherwette - eine lokale Heimatsage - ist der Turm bekannt. (mz)