1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Rendezvous mit Riesenschlange

Rendezvous mit Riesenschlange

Von Ulf Rostalsky 15.10.2006, 17:17

Wolfen/MZ. - Gelegenheit dazu gab es am Wochenende im Wolfener Kulturhaus. Dort machte die Reptilia Orchidea Station. "Eine Ausstellung zum Anfassen", erklärt Doris Stutzbach von der Thüringer Terrarianer Interessengemeinschaft. Bei der Begegnung Mensch-Tier helfen erfahrene Terrarianer wie Thomas Stutzbach. Der junge Mann weiß nicht nur jede Menge über Riesenschlangen, Echsen, Schildkröten, Vogelspinnen und Skorpione, er ist auch im Umgang mit den Tieren geübt. "Eine Schlange kannst du nicht dressieren", sagt er, "du kannst maximal dafür sorgen, dass sie geschmeidige Bewegungen macht."

Gut 20 Kilogramm wiegt der Dunkle Tigerpython, den Stutzbach aus einem Terrarium nimmt. "Ein junges Tier, das noch richtig wachsen möchte", erklärt er. Die Riesenschlange windet sich um seinen Oberkörper, Besucher berühren sie, staunen über die samtweiche Haut. Neugier und Skepsis liegen da bei Anita und Constantin Fischer dicht beisammen. "Sollen wir?" Die beiden Bitterfelder schauen sich tief in die Augen, trauen sich. Der Tigerpython hängt ihnen wenig später um den Hals, ein Polaroid berichtet für die Zukunft vom besonderen Augenblick.

"The Big Five" haben die Terrarianer mit nach Wolfen gebracht. "Die fünf größten Riesenschlangen der Erde. Natürlich nicht die größten, die jemals gefunden worden sind. Aber wenigstens Verwandte von ihnen", erklärt Thomas Stutzbach. Zu sehen ist die Anakonda, deren größtes Exemplar es einst auf 9,56 Meter Länge und 203 Kilogramm Gewicht brachte. Dabei ist auch der Netzpython, die mit 9,83 Metern längste Riesenschlange der Welt.

Die Besucher haben die Chance, Raritäten aus unmittelbarer Nähe zu betrachten. Sie sehen die Boa Constrictor, haben die Chance, die Glück bringende weiße Schlange - einen Albino des Dunklen Tigerpython - zu beobachten. Sie erfahren allerdings auch allerhand über Echsen, Schildkröten und Vogelspinnen.

"Nichts für mich", bekräftigt Liselotte Möbius. "So etwas kommt mir nicht ins Haus." Dass sie nach Wolfen gekommen sei, habe in erster Linie mit ihrer Vorliebe für Orchideen zu tun. Auch die konnte man in großer Zahl im Kulturhaus bewundern. Und nicht allein das. Gerd Horlbeck hatte zahlreiche Tipps und Kniffe zur Pflege und Zucht der beliebtesten "Fensterbank-Orchideen" parat.