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Reise in andere Zeit Reise in andere Zeit: Kinder lernen in Goitzsche-Wildnis bei Holzweißig Leben in der Steinzeit kennen

Von Tilo Krippendorf 17.08.2019, 10:00
Arne (r.) hatte viel Spaß beim Basteln eines Steinzeit-Speeres.
Arne (r.) hatte viel Spaß beim Basteln eines Steinzeit-Speeres. Tilo Krippendorf

Holzweißig - Zum Ende der Ferien gibt es eine Zeitreise weit in die Vergangenheit. Ein Dutzend Kinder erforschten am Ludwigsee im Goitzsche-Wald, wie die Urahnen der heutigen Menschen gelebt haben könnten. Der Alltag der Steinzeit-Menschen stand dabei im Mittelpunkt und weniger der lebensgefährliche Kampf mit Höhlenbären oder die abenteuerliche Jagd auf Mammuts. Fantasie war gefragt, damit der Nachwuchs im Zusammenarbeit mit dem Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) in den Ferien viel Spaß in der freien Natur hat und dabei noch etwas lernt.

Der neunjährige Arne stellte einen kleinen Speer her. Das klingt zunächst nicht kindgerecht, wäre in der Steinzeit aber eine überlebenswichtige Fertigkeit gewesen. Mit einem scharfen Feuerstein schnitzte er einen Ast zurecht und befestigte mit Schnüren und Lederbändern einen anderen Feuerstein als Spitze. Arne kennt sich aus in der Natur der Region, er ist sogar ein Junior-Ranger, was quasi die Kinder-Abteilung der BUND-Stiftung ist.

Die nächsten Projekttage für Kinder gibt es wieder in den Herbstferien

Während Arne den Steinzeit-Speer fertigt, übt sich die neunjährige Mila im Steinzeit-Malerei. Sie war schon bei anderen Projekttagen der Stiftung dabei und sagt: „Es ist hier schöner als wenn man den ganzen Tag vor dem Fernseher sitzt.“ Mila gefällt es, zu basteln und den Tag draußen am See zu verbringen „Man lernt ja auch viel“, sagt sie. Carol Höger und Cordula Herzog sind für die Umweltbildung rund um die Goitzsche verantwortlich und machen die Kinder mit der Steinzeit bekannt.

„Essbare Pflanzen haben wir auf der Wanderung hierher gefunden. Mit Fell- und Federkunde bringen wir den Kindern die Tierwelt näher“, so Höger. Am Ufer des Sees liegt eine Tonschicht. Auch damit konnten die jungen Teilzeit-Urmenschen einiges anfangen. Zum einen ergibt der feuchte Ton einen prima Sonnenschutz auf der Haut, zum anderen lässt sich damit auch bestens herummatschen. „Wir machen den Kindern viele Angebote. Aber es ist auch wichtig, dass sie hier frei spielen können“, sagt Höger.

Die nächsten Projekttage für Kinder gibt es nun erst wieder in den Herbstferien. Doch der BUND bietet auch Veranstaltungen für Erwachsene an. Mitte September gibt es beispielsweise eine Früchteradtour durch die Goitzsche-Wildnis. Der Clou: Die Teilnehmer können dabei ihren eigenen Likör herstellen. (mz)

Am Seeufer konnte man richtig gut mit Ton experimentieren.
Am Seeufer konnte man richtig gut mit Ton experimentieren.
Tilo Krippendorf