Raus aus Morpheus Armen Raus aus Morpheus Armen: So plant der Gutspark Altjeßnitz die Saisoneröffnung 2021

Altjeßnitz - In die Irre wird derzeit keiner in Altjeßnitz geleitet. Still ruhen Gutspark und Irrgarten - mittlerweile seit knapp eineinhalb Jahren bleibt Besuchern nur der Blick durch den Zaun. Von außen. Und jetzt steht erneut eine Verlängerung des Winterschlafes bevor. Morpheus Arme bleiben ausgestreckt. Corona sorgt weiter für ein verschlossenes Tor.
Nun, Bäumen und Hecken werde es nichts ausmachen, davon ist Gudrun Dietsch, die Mitbehüterin des Areals überzeugt, aber sie würde schon gern wieder den Schlüssel zum Eingang umdrehen. Eine Touristenattraktion ohne Touristen - das kommentiert Dietsch nicht.
Die Zeit sei für alle nicht einfach. „Da müssen wir durch.“ Wie lange noch? Eine Frage, die Altjeßnitz’s Ortsbürgermeisterin nicht beantworten kann. „Wir können nur hoffen und planen.“ Gemeinsam mit der Stadt Raguhn-Jeßnitz. In deren Händen liegt der Gutspark.
Der 1. Mai könnte in diesem Jahr zum Saisonstart avancieren
Der erste Jahreshöhepunkt im barocken Grün, Kleinostern, der Hunderte Kinder und Hasenfreunde anzieht, muss erneut gestrichen werden, teilt Bernd Marbach (parteilos), Bürgermeister von Raguhn-Jeßnitz, auf MZ-Anfrage mit. Er bedauert die Entscheidung. Denn das Spektakel suche in Sachsen-Anhalt wohl seinesgleichen.
Der 1. Mai, so ist der Plan, könnte in diesem Jahr zum Saisonstart avancieren. „Wenn uns die Pandemie nicht wieder einen Strich durch die Rechnung macht“, hofft Marbach. Langsam wird’s eng. Denn schließlich fehlen auch die Einnahmen im Stadtsäckel. 30.000 Euro sind es im Durchschnitt jährlich.
60.000 Euro machen etwa die Ausgaben aus. Personal, Parkunterhaltung ... Einnahmen und Ausgaben decken sich schon lange nicht mehr. „Aber wir sind eine Verpflichtung eingegangen, das wertvolle Kulturgut zu erhalten“, betont Marbach. „Die setzen wir auch künftig um.“
„Wir freuen uns wieder auf Leben im Irrgarten“
Während die Irre schläft, sind die Vereinsmitglieder hellwach. Es gibt viel zu tun im Gutspark. Die Deckschicht auf den Wegen müsse erneuert werden. Das stehe im Frühjahr auf dem Plan, informiert Dietsch. Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld gewähre für den Erhalt der barocken Parkanlage jährlich eine nicht unbeachtliche Finanzspritze von 20.000 Euro.
Das sei in der Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Förderung der Kultur im ländlichen Raum festgeschrieben. Dafür ist man in Altjeßnitz dankbar.
„Wir freuen uns wieder auf Leben im Irrgarten“, sagt Gudrun Dietsch. Kinderlachen gehört dazu. Der Spielplatz ist bereit, die Karussell-Fee repariert. Sie ist wieder fit, um gut beflügelt ins Frühjahr zu starten. Die Bitterfeld-Wolfener Stadtwerke machten die Sanierung möglich, freuen sich die Altjeßnitzer. Die lassen den Kopf nicht hängen. „Wir planen weiter.“ Der Gutspark soll am 10. Juli wieder die Kulisse für den barocken Gartentag bieten. (mz)