Rassegeflügelzüchter Anhalt-Bitterfeld Rassegeflügelzüchter Anhalt-Bitterfeld: Züchter gehen in die Offensive

Quellendorf/Bittrfeld - Bei der Gewinnung von Züchternachwuchs will der Kreisverband der Rassegeflügelzüchter Anhalt-Bitterfeld in die Offensive gehen. „Unsere Probleme sind ein hoher Altersdurchschnitt der Mitglieder und wenig Nachwuchs“, schildert Kassenwart Ralf Renker die Situation. Doch damit wollen sich die Züchter nicht abfinden. „Wir haben uns auf die Fahne geschrieben, Jugendliche für unser Hobby zu gewinnen und in ihnen die Tierliebe zu wecken“, begründet Renker, warum auf der vor kurzem stattgefundenen Mitgliederversammlung mit Werner Engel aus Zehmitz ein zweiter Jugendobmann gewählt wurde. Gemeinsam mit dem wiedergewählten Jugendobmann Uwe Pforte aus Quellendorf will er das Hobby Geflügelzucht in Schulen und Kindergärten vorstellen, mit den Kindern erfahrene Züchter besuchen und sie mit verschiedenen Unternehmungen in den Verein locken. Eine gute Möglichkeit, Nachwuchs zu gewinnen, so Ralf Renker, seien die Landesjugendtreffen der Rassegeflügelzüchter, an denen neben jugendlichen Vereinsmitgliedern alle interessierten Mädchen und Jungen teilnehmen können. Im vorigen Jahr fand dieses Treffen in Chemnitz statt, in diesem Jahr geht es vom 12. bis 18. Juli in den Ferienpark Zichtau.
Nur 20 Jugendliche
Der vor einem Jahr aus den ehemaligen Verbänden Köthen und Bitterfeld gebildete Kreisverband Anhalt-Bitterfeld hat 30 Mitgliedsvereine mit 434 Mitgliedern. Allerdings sind darunter nur 20 Jugendliche. Mit seiner auf der Jahreshauptversammlung eingeleiteten Offensive will das der Verband nun ändern.
In seinem Rückblick auf das vergangene Zuchtjahr erinnerte der Verbandsvorsitzende Marcel Dietrich an Höhepunkte wie das Kreiszüchtertreffen, die Kreisgeflügelschau in Bobbau und die Kreisschau in Aken, die alle großen Zuspruch sowohl bei Ausstellern als auch bei interessierten Besuchern fanden. „Wir haben im Kreisverband Spitzenleute, die auf Landes- und Bundesebene mit ihren Tieren Beachtung finden, darunter im vorigen Jahr vier Deutsche Meister“, betont Ralf Renker.
Problem der Seuchengefahr
Ein großes Problem für die Geflügelzüchter ist aber die immer mal wieder bei Seuchengefahr amtlich verordnete Stallpflicht. „Das ist für uns Züchter tödlich“, erklärt Ralf Renker. Die Tiere seien artgerechte Haltung mit Auslauf gewöhnt. Auf engem Raum eingesperrt, würden sie sich meist gar nicht paaren, so Renker, der zugleich Vorsitzender des Rassegeflügelvereins Riesdorf ist. „Wenn ich dann sehe, wie sie an die Scheibe springen und raus wollen, blutet mir das Herz“, fügt der Züchter hinzu. Zum Glück sei die Stallpflicht in diesem Jahr noch rechtzeitig aufgehoben worden. „Meine Tiere auf der grünen Wiese, das finde ich einfach schön“, sagt er. Die Rassegeflügelzüchter hätten es sich zur Aufgabe gemacht, alte Rassen zu erhalten. In der Massentierhaltung stehe heute allein die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund, weshalb dafür nur wenige Rassen gezüchtet würden. Dadurch sei die Vielfalt bedroht.
15 Ausstellungen einzelner Vereine
Wenn den Züchtern kein Vogelgrippe-Fall einen Strich durch die Rechnung macht, wird es von September bis Januar 15 Ausstellungen einzelner Vereine geben, außerdem das Kreiszüchtertreffen in Gräfenhainichen, was zum Verbandsgebiet gehört, die Kreisgeflügelschau in Weißandt-Gölzau und die Kreisschau in Aken. 2017 will der Verband sich erneut an einen großen Brocken wagen. Dann soll die 2013 vom Riesdorfer Verein schon einmal veranstaltete internationale Hauptsonderschau „Kingtauben“ wiederholt werden. Das ist die größte Schau ihrer Art in der Welt. Damals haben 240 Aussteller aus sechs Ländern in Weißandt-Gölzau 2200 Tiere gezeigt. (mz)
Kontakt zum Kreisverband unter www.rassegefluegel-sachsen-anhalt.de (LV-Vorstand-Kreisverbände)