Sammeln für Eschweiler Raguhner Sekundarschule will Realschule Patternhof nach Flutkatastrophe unterstützen

Raguhn/Eschweiler/MZ - Ein dunkler Streifen an der Mauer zeugt noch immer vom Schrecken der vergangenen Wochen. Darunter liegen zerbrochene Möbelstücke, Schutt, Unrat. Während der Unwetterkatastrophe stand das gesamte Kellergeschoss der Realschule Patternhof in Eschweiler (Nordrhein-Westfalen) unter Wasser. Die Bilder zeigen das Ausmaß der Schäden deutlich. Auch an der Sekundarschule Raguhn hat man sie gesehen - und will jetzt helfen. Der Schulförderverein sammelt Geld für die in Not geratene Bildungseinrichtung in dem 56.000-Einwohner-Ort in der Städteregion Aachen. Unterstützer können ihre Spenden mit dem Schlagwort „Hochwasser Realschule Patternhof“ auf dessen Konto überweisen.
Sekundarschule in Raguhn hatte 2002 mit ähnlichen Flutschäden zu kämpfen
„Wir haben natürlich alle gesehen, wie schlimm es den Hochwasseropfern in Nordrhein-Westfalen geht“, sagt Sekundarschul-Lehrerin Sabine Rosenthal. Und die Raguhner können die Nöte der westdeutschen Kollegen und Schüler nur allzu gut nachvollziehen. Schließlich hatte die Sekundarschule im Jahr 2002 mit ganz ähnlichen Flutschäden zu kämpfen. Auch vor Ort war der untere Teil des Gebäudes seinerzeit „regelrecht abgesoffen“, schildert Rosenthal.
Viele wüssten das noch aus eigener Erfahrung: „Der größte Teil der Lehrkräfte hat das miterlebt“. Verglichen mit den schlimmen Folgen der jüngsten Unwetter sei man damals noch vergleichsweise glimpflich davongekommen. Dennoch habe es viel Hilfe gegeben, auch aus westdeutschen Gemeinden. Nun wolle man sich für diese Unterstützung revanchieren.
Kontakt nach Eschweiler kam durch verwandtschaftliche Beziehungen im Kollegium zustande
Der Kontakt nach Eschweiler kam durch verwandtschaftliche Beziehungen im Kollegium zustande. Und das Profil der dortigen Realschule ist jenem der Raguhner Sekundarschule gar nicht unähnlich: rund 900 Schüler, Schwerpunkt auf die Berufsausbildung. Doch durch die Flutschäden liegt nun vieles im Argen, Unterstützung ist bitter nötig. Die Kollegen aus Eschweiler waren „begeistert, dass sie von so fern Hilfe erhalten“, sagt Rosenthal. Man habe sich gegen Sachspenden entschieden, weil Geld im Zweifelsfall dringender benötigt werde, als noch ein weiterer gebrauchter Beamer. Deshalb hat der hiesige Schulförderverein noch kurz vor Ferienbeginn angefangen, Spenden zu sammeln. Mittlerweile sind bereits rund 3.000 Euro zusammengekommen.
Die Aktion sei zufriedenstellend angelaufen, findet Rosenthal. Aber sie sagt auch: „Da geht noch mehr“. Während der Sommerferien seien die Schüler und ihre Familien schwieriger zu erreichen. Darum soll das Geld erst Mitte September nach Eschweiler überwiesen werden. So könne in den ersten beiden Wochen des neuen Schuljahrs noch kräftig für die Spendenaktion getrommelt werden. Schließlich sind die Lehrkräfte der Sekundarschule mit Sicherheit nicht die einzigen Raguhner, die sich noch gut an die Hochwasserschäden von 2002 erinnern können.
Spenden können auf das folgende Konto überwiesen werden: Förderverein der Sekundarschule Raguhn, IBAN DE45 8005 3722 0032 3204 27, Kreissparkasse Anhalt-Bitterfeld, Verwendungszweck: Hochwasser Realschule Patternhof