Putzig aber dennoch gefährlich Putzig aber dennoch gefährlich: Bitterfelder Waschbär kommt in eine Auffangstation

Jeßnitz - So putzig wie sie aussehen, sind die Waschbären auf keinen Fall. Sie gelten als gefährliche Wildtiere, die sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts auf dem europäischen Festland explosionsartig verbreitet haben. Ihr Ursprungsland ist Nordamerika, von wo aus sie ihre Reise über den großen Teich angetreten haben.
Seit der Novellierung des Landesjagdgesetzes im Mai 2015 unterliegen die Waschbären weiterhin dem Jagrecht und werden eingefangen oder bejagt. Für die Bitterfelder Feuerwehrleute, die das Tier bei ihrem Einsatz am Sonnabend, 13. April, gegen 17 Uhr auf einem Baum in der Dürener Straße einfangen wollten, war es auch ein recht außergewöhnlicher Einsatz.
„Wir wurden zuerst informiert, dass sich eine Katze in einem Baumwipfel verirrt und den Weg nach unten nicht mehr gefunden hatte“, sagt Bitterfelds Feuerwehrsprecher Klaus Peter Kozloff. Nachdem sich die Katze als Waschbär entpuppt und sich dem Zugriff der Kameraden entzogen hatte, gelang der zweite Fangversuch dann in der Luisenstraße.
Waschbären gelten als Wildtiere und dürfen nicht im Bittefelder Tierheim untergebracht werden
Da die Waschbären als Wildtiere gelten, dürfen sie im Bittefelder Tierheim nicht untergebracht werden. Was blieb, war der Weg nach Jeßnitz in die Kleintierpension von Claudia Bracke, wo der etwa ein Jahre alte und rund 15 Kilo schwere Waschbär bis zur Abholung in eine Wildtierstation im Harz ausharren musste. Dort werde es ihm sicher bessergehen und vor allem habe er die ganze Tortour lebend überstanden, so die Tierschützerin.
„Bei mir sind vorrangig Katzen untergebracht“, sagt Claudia Bracke. Auf solche Gesellen wie den Waschbären sei man nicht eingestellt und dürfe sie auch ohne amtliche Erlaubnis nicht halten. (mz)