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Peter Haller (SPD Peter Haller (SPD): Für Fuldaer Professor ist es mehr als ein Tapetenwechsel

Von IRIS LADEMANN 20.10.2009, 16:54

BITTERFELD-WOLFEN/MZ. - Zum einen ist dem SPD-Mann Kommunalpolitik ein vertrautes Feld, denn er ist seit Jahren im Stadtparlament seiner Heimatstadt tätig und gehört dem Haupt- und Finanzausschuss an, und zum anderen arbeitet er gern mit Menschen. "Als Oberbürgermeister hat man es mit allen Schichten der Bevölkerung zu tun", sagt er. Das sei spannend und interessant zugleich.

Nun also Bitterfeld-Wolfen. Eine Herausforderung für den 42-Jährigen, der derzeit an der Hochschule Fulda Internationale Rechnungslegung lehrt. "Ich bin jetzt sieben Jahre Professor und könnte das wohl noch 26 Jahre machen. Doch ich bin noch hungrig." Und Oberbürgermeister, sagt er, sei eine Aufgabe, an der man noch wachsen kann. Dabei hat gerade die Stadt Bitterfeld-Wolfen eine Rolle gespielt - mit all ihren Spannungen und Umbrüchen und mit der großen Chance, diese neue große Stadt zu gestalten - gemeinsam mit den Bürgern und der Verwaltung.

Dreh- und Angelpunkt ist für ihn seine Vision von einer modernen Industriestadt, die Arbeitsplätze schafft und sichert. "Bitterfeld-Wolfen hat eine langjährige und bedeutende Tradition als Industriestandort", weiß Haller, dessen Herz für die Wirtschaft schlägt. Und ein großes Plus für die wirtschaftliche Entwicklung sei deshalb, dass die Menschen nicht nur gelernt haben, hier mit der Industrie zu leben, sondern sie aktiv anzunehmen. Er werde sich deshalb nicht nur für die Sicherung bestehender Arbeitsplätze einsetzen, sondern auch für eine Neuansiedlung von Unternehmen.

Doch auch all die Probleme, die den ganz normalen Alltag ausmachen, wird er lösen müssen. Mit vielen Einwohnern von Bitterfeld-Wolfen ist er in den vergangenen Wochen im Gespräch gewesen, hat sich auf Foren und anderen Veranstaltungen vorgestellt. Und er hat ihnen genau zugehört.

"Ich habe erfahren, was die Leute nervt." Und dazu gehöre auch, dass die Springbrunnen in der "Grünen Lunge" von Bitterfeld nicht mehr sprudeln und immer mehr verfallen. Und er würde, wie es in vielen anderen Städten schon der Fall sei, "Uniformen" für die Bediensteten der Stadt einführen - einfach, um nach außen besser erkannt zu werden.

Außerdem sind dem Familienmenschen Haller, Vater von drei kleinen Kindern, Sicherheit und Ordnung ganz wichtig. Und deshalb will er sich dafür einsetzen, dass die Mitarbeiterzahl im Ordnungsamt der Stadt erhöht wird. Und wenn der gebürtige Stuttgarter auf den "Bitterfelder Bogen" zu sprechen kommt, dann beginnen seine Augen zu leuchten. Doch dieses Entzücken ebbt an der Stelle ab, wenn er den Weg betrachtet, der zu diesem Wahrzeichen führt - für Rollstuhlfahrer und ältere Menschen eine Zumutung, findet er. Da müsse ein richtiger Weg hin und ein kleiner Imbiss für die Touristen, sagt er.

"Mit der Goitzsche hat die Stadt einen Ort mit phantastisch vielen Möglichkeiten. Ich möchte die Stadt mit Hilfe eines soliden Fahrradwege-Konzeptes unter Einbindung der überregionalen und der Goitzsche-Radwege zu einer Modell-Stadt für Radfahrer entwickeln", meint Haller.