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Per Los zum Feuerwehr-Chef Per Los zum Feuerwehr-Chef: Theuerkauf ist neuer Stadtwehrleiter in Bitterfeld-Wolfen

Von Tilo Krippendorf 17.06.2019, 14:34
Gerd Theuerkauf
Gerd Theuerkauf Kehrer

Bitterfeld-Wolfen - Der Paragraf 3 hat am Ende die Entscheidung gebracht. Darin heißt es in der Satzung der Freiwilligen Feuerwehr Bitterfeld-Wolfen: „Bei Stimmengleichheit im zweiten Wahlgang entscheidet das Los.“ Fortuna, der Zufall oder der Wille des Feuerwehr-Schutzheiligen St. Florian brachte am Samstag schließlich die harte Entscheidung zugunsten von Gerd Theuerkauf.

Denn zuvor sammelten Theuerkauf und der amtierende Stadtwehrleiter Uwe Wagner jeweils 51  Stimmen für sich - dabei war es bereits der zweite Wahlgang. Schon im ersten Wahlgang konnte keiner der insgesamt drei Kandidaten eine absolute Mehrheit für sich verbuchen. Wenn die Verwaltung oder der Stadtrat Theuerkauf keine Steine in den Weg legt, wird der 61-Jährige im August der neue Feuerwehr-Chef der Stadt Bitterfeld-Wolfen.

Der Bobbauer ist Vollblut-Retter. Im kommenden Jahr wird er nach eigenen Angaben seit 40 Jahren Feuerwehrmann sein, sowohl hauptberuflich als auch ehrenamtlich - viel Erfahrung hat er also. „Bis 1991 war ich bei der Berufsfeuerwehr der Filmfabrik Wolfen“, erzählt Theuerkauf. Seitdem setzt er sich ehrenamtlich für die Sicherheit in der Stadt ein. Derzeit ist er Zugführer in der Ortsfeuerwehr Wolfen. Und auch in seinem Lohn-und-Brot-Job beschäftigt er sich mit den Themen Retten, Bergen und Schützen: Er ist Disponent in der Rettungsleitstelle des Landkreises Anhalt-Bitterfeld.

Ganz glücklich ist Theuerkauf mit dem Losentscheid allerdings nicht

Ganz glücklich ist Theuerkauf mit dem Losentscheid allerdings nicht: „Es ist natürlich schon Freude da, aber ich hätte mir die Entscheidung anders vorgestellt.“ Bei allen Beteiligten verursache eine Losentscheidung letztlich Unwohlsein, so der designierte Stadtwehrleiter. Auch deshalb strebe er an, die Satzung der Freiwilligen Feuerwehr zu ändern, um so bei zukünftigen Wahlen auch eine Briefwahl zu ermöglichen. „Viele der Wahlberechtigten Feuerwehrleute hätten sicher auch gerne abgestimmt, hatten aber keine Möglichkeit dazu, weil sie beispielsweise arbeiten mussten“, so Theuerkauf.

Bei der Wahl am Samstag im Städtischen Kulturhaus waren 140 wahlberechtigte Feuerwehrleute aus den Ortswehren Bitterfeld, Bobbau, Greppin, Holzweißig, Reuden, Rödgen, Wolfen und Zschepkau dabei. Wahlberechtigt sind aber 272.

Die Amtszeit des amtierenden Stadtwehrleiters Uwe Wagner endet nach Angaben der Stadt im August. (mz)