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Patenschaft Patenschaft: Taschen liegen künftig im Regal

Von Boris Canje 21.02.2002, 16:15

Wittenberg/MZ. - Jeder durfte einmal ein Stück auflegen, dann ging es gemächlichen Schrittes - meist in Höhe des Brettes - zum anderen Ende. Dann ging es auf einem Wagen zur weiteren Verarbeitung. So lernten die Kemberger die einzelnen Arbeitsschritte kennen. Auf die Frage, ob sie Tischler werden wollen, kam allerdings ein übereinstimmendes Nein, zumindest aus einer Gruppe. Doch mit der Begründung taten sich alle schwer. Spass hat es ihnen in der Tischlerei auf alle Fälle gemacht. Alexander fand es interessant, selbst mitmachen zu dürfen. Und der Pate der Klasse, Tobias Winkler, "ist lustig". Marc dagegen interessierte sich für die Maschinen.

Das ihre Klasse den Wettbewerb um die Patenschaft gewonnen hat, empfindet Klassenlehrerin Jana König als einen "Glücksumstand", nicht nur, weil es gleich einen Obolus für die Klassenkasse gab. Zweimal sei Winkler schon in der Schule gewesen. Einmal habe er hospitiert. Nicht nur das, dabei habe er auch die Aufgaben der Kinder mit gelöst. Ein anderes Mal, am letzten Tag vor den Ferien, konnte sie hospitieren und zwar in den Sportstunden, die der Wittenberger durchführte. "Er kommt sehr gut mit den Kindern klar", so ihr Resümee.

Damals sei die Idee mit den Regalen geboren worden. Winkler sah, dass die Taschen in eine Ecke des Klassenzimmers geworfen wurden. Das sollte sich ändern. Am Donnerstag wurde nun alles montiert, wartet jetzt auf den Transport nach Kemberg. Die Tischler haben die Regale wegen der Farbigkeit scherzhaft Hundertwasser-Regale genannt. Gegen die Farben habe sie ja nichts, so die Lehrerin. Aber sie hoffe, dass nicht alles krumm und schief werde. Zur gleichen Zeit zeigt Tobias Winkler, wie exakt mit den Maschinen gearbeitet wird.