Party-Marathon in Glebitzsch
Glebitzsch/MZ. - Im Laufe der Jahrhunderte wurde daraus Glebitzsch. Am vergangenen Wochenende nun feierten die Einwohner das runde Jubiläum ihres Ortes mit drei tollen Tagen. Das Fest stand ganz im Zeichen des Mittelalters. Mehr als 1 00 kleine und große Leute kamen zur Wiese am Pferdeteich, um das mittelalterliche Spektakel und zahlreiche andere Highlights zu erleben.
In monatelanger Arbeit hatte der Kulturausschuss des Gemeinderates gemeinsam mit dem Heimat- und anderen Vereinen des Ortes das Programm zusammengestellt. Schließlich, so sagte Ausschuss-Vorsitzender Klaus Weyh, sei das 800-Jährige ein ganz besonderes Jubiläum. "Fast die gesamte Gemeinde ist auf den Füßen", freute er sich über die Resonanz auf das Fest, das gemeinsam von der Gemeinde, Sponsoren und dem Heimatverein finanziert worden war.
Praktischerweise wurde die Dorfjubiläumsparty gleich mit dem Heimatfest verbunden, das jedes Jahr im Juni steigt. Bereits am Freitag legten die Glebitzscher mit dem Feiern los. Es gab mittelalterliche Spiele und ein Konzert des Dresdner Duos "Obscurum" mit mittelalterlicher Musik. So richtig in Stimmung kamen die Einwohner des Ortes dann am Samstag.
Feuerschlucker, Klöppelfrauen, eine historische Fechtkunstschule, ein Schmied und ein Kerzenzieher versetzten die Besucher in längst vergangene Zeiten. Eigens für das Fest war ein Pranger gebaut worden, an den früher die Verbrecher gestellt wurden. Ganz in dieses mittelalterliche Ambiente passte auch Kräuterfrau Dolores Hartmann, die die Besucher des Festes auf Wunsch mit Glaskugeln und Kuhhörnern schröpfte oder ihnen ein geheimnisvolles Liebespulver verpasste. "Ich staune, dass sich hier in Glebitzsch auch die Frauen schröpfen lassen", sagte sie. Mit dieser alten Methode könne sie fast alle Wehwehchen behandeln.
Die Glebitzscher warteten am Samstagabend bereits auf einen der Höhepunkte jedes Dorffestes - den Auftritt des legendären Männerballetts. Gleich viermal zeigten die Herren der Schöpfung ihre nicht ganz perfekten, dafür aber höchst amüsanten Choreographien. Mit einem kannibalischen Tanz in Fellkleidern, einer Pflaumenpolka, einem Tanz zu dem Song "Banana Boat" und dem Klassiker Schwanensee begeisterten sie das Publikum im Festzelt.
Als Zugabe hatten die Organisatoren des Festes auch noch eine orientalische Bauchtänzerin engagiert. Völlig aus dem Häuschen gerieten die Glebitzscher am Sonntag beim großen Badewannenrennen auf dem Pferdeteich. Insgesamt 14 Teams kämpften um den begehrten Wanderpokal, den die schnellsten Badewannen-Paddler bekommen. "Zur Freude der Zuschauer säuft dabei auch immer mal eine Wanne ab", berichtete Weyh.
Zuvor gab es ein Knobelturnier und einen Auftritt der Tanzmäuse. Drei Tage lang ließen sich's die Glebitzscher gut gehen und bewiesen, dass ihnen das Feiern im Blut liegt.