Kunstprojekte sollen Menschen zusammenbringen„Osten“-Festival 2024 in Wolfen startet mit Mitmachprojekten
In Vorbereitung auf die zweite Ausgabe des „Osten“-Festivals 2024 starten demnächst mehrere Mitmachprojekte. Die MZ erklärt, was dort zu erleben sein wird und was dahintersteckt.

Wolfen/MZ - Das „Osten“-Festival hat 2022 den Bitterfelder Kulturpalast mit Leben gefüllt und viele Impulse gesetzt. Nach der Interimsveranstaltung „Wiedersehen in Wolfen“, die diesen Sommer im ehemaligen Kino der Filmfabrik stattfand, soll das Festival im kommenden Jahr wieder stattfinden (die MZ berichtete).
Nun haben die Macher dazu aufgerufen, sich an Kunstprojekten zu beteiligen, die in den kommenden Wochen starten und in die Wiederauflage von „Osten“, das 2024 in Wolfen stattfinden wird, mit einfließen sollen. Die MZ hat darüber mit Anne Diestelkamp, einer der vier „Osten“-Kuratorinnen, gesprochen und stellt die vier Projekte vor.
Gemeinsam Gärtnern mit einem Theaterregisseur
Gärtner und solche, die es noch werden möchten, können gemeinsam mit dem Theaterregisseur Ron Rosenberg ein Biotop in einer Kleingartenparzelle in der Anlage „Am Rodelberg“ mitgestalten. Das Projekt soll ein bewährtes Modell mit Bedeutung füllen: „Der Kleingarten hat eine wichtige Rolle gespielt, als Ruhepol und als ein Ort der Begegnung“, erklärt Diestelkamp.

In den kommenden Monaten sollen etwa Hochbeete an dem Ort gebaut werden, der beim nächsten Festival zu einem der Spielorte werden soll. Los geht es am 6. Oktober von 15.30 bis 17.30 Uhr.
Gemeinsam Fotos sammeln mit einer Medienkünstlerin
Die Medienkünstlerin Anke Heelemann möchte ein Fotoarchiv über Bitterfeld-Wolfen anlegen, das beim Festival im nächsten Jahr gezeigt werden soll. Das Projekt startete schon bei „Wiedersehen in Wolfen“. „Da haben bereits viele Menschen Fotos abgegeben und das soll sich jetzt fortsetzen“, erklärt Kuratorin Diestelkamp und fasst die zentrale Frage zusammen: „Welche Geschichten aus und um die Arbeit in der Filmfabrik lassen sich mit privaten Fotos erzählen?“

Welche Form die Sammlung annehmen wird, sei aktuell noch offen, so Diestelkamp. „Da ist vieles möglich.“ Am Samstag, 14. Oktober, können Interessierte bei den Wolfener Filmtagen im Industrie- und Filmmuseum Wolfen mit Heelemann ins Gespräch kommen und Fotos abgeben. Die können darüber hinaus auch im Umschlag mit dem Betreff „Sammelstelle/Festival OSTEN“ zu den Öffnungszeiten im Industrie- und Filmmuseum abgegeben oder per Mail an [email protected] geschickt werden.
Gemeinsam bewegen mit zwei Tänzerinnen
„In der Fabrikarbeit spielen Körper eine ganz wichtige Rolle. Es sind Bewegungsabläufe, die sich immer wieder wiederholen. Die Idee, mit einer Choreografie zu arbeiten, war für uns daher naheliegend“, erklärt die Kuratorin den Gedankengang hinter dem dritten Projekt, das im November startet. Es richtet sich vor allem an Frauen über 40, die gerne tanzen, es sind aber keine Vorkenntnisse nötig. „Toll wäre es natürlich, wenn wir ehemalige Arbeiterinnen der Filmfabrik mit dem Projekt erreichen können“, blickt Diestelkamp voraus.
Die beiden Tänzerinnen Isabelle Schad und Josephine Findeisen werden die Teilnehmerinnen im Frauenzentrum Wolfen empfangen und sie einladen, sich tänzerisch auszuprobieren. Ausgehend von einfachen natürlichen Bewegungsprinzipien wie Gewichtsverlagerung, Dehnungs- und Atemtechniken, sollen dabei erste Tanzmuster erarbeitet werden. Wie bei den anderen Projekten auch, soll es fortgeführt werden. Los geht es am 13. November von 10 bis 14 Uhr.
Gemeinsam zu Vornamen forschen mit einem Künstler
Das vierte Projekt wird aktuell noch geplant. Fest steht, dass Michikazu Matsune, ein in Wien lebender japanischer Künstler, es anleiten wird. „Er bittet Menschen darum, Geschichten über ihren Vornamen zu erzählen“, erklärt Diestelkamp.
Daraus könne dann etwa ein gemeinschaftliches Porträt verschiedener Personen entstehen, das auch Generationen verbinden solle. „Einen genauen Termin und den Ort werden wir noch kommunizieren“, verspricht die Kuratorin.
Die Anmeldung für die Workshops kann per E-Mail an [email protected] erfolgen. Die Teilnahme ist kostenfrei.