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Noten für vorzügliche Zwerge und hervorragende Roller

Von ULF ROSTALSKY 08.11.2009, 17:47

BITTERFELD/MZ. - er hinzu, das alles habe auch mit den Möglichkeiten im ländlichen Raum zu tun. "Wir haben hier einfach Platz und jede Menge Wasser."

Das sind zwei Voraussetzungen, die zum Erfolg beitragen sollen. Die Geflügelzüchter steuern aber auch allerhand Erfahrung bei. Nur so könne die Klasse deutlich über der Masse stehen. 482 Tiere - 21 Gänse, 61 Enten, 65 große Hühner, 181 Zwerghühner und 154 Tauben - gingen am Wochenende bei der Kreiswassergeflügelschau des Schierauer Vereins ins Rennen um gute Bewertungsnoten.

"Wir haben hier wirklich ein Super-Ergebnis eingefahren", freut sich Lutz Murchau beim Blick in den Ausstellungskatalog. Ganze 19 Mal zückten die Preisrichter die Bestnote "Vorzüglich", 29 Mal "Hervorragend" rundeten das Ergebnis ab. "Das ist enorm", weiß Murchau und kann mit Max Preuße einen Erfolg versprechenden Nachwuchszüchter aus den eigenen Reihen präsentieren.

Der Jungspund stahl den alten Hasen aus dem Gastgeberverein ein wenig die Show. Mit Zwerg-Vorwerkshühnern holte er ein "Vorzüglich". "Hervorragend" schnitt hingegen Leon Kirschke ab. Smaragdenten hatte der junge Mann zu Schau mitgebracht. "Nun müssen die Jungen aber auf dem Teppich bleiben", warnt der gestandene Zuchtfreund Murchau. Das Hobby lebe nun einmal von Höhen und Tiefen. Aber schön sei es, wenn wenigstens ein paar junge Leute den Weg in den Verein finden würden. Freilich, mehr könnten es immer sein. "Aber das beklagen doch alle", sagt er.

Die Schierauer sind Optimisten und gern Gastgeber der Kreiswassergeflügelschau. Mit Akribie und Liebe zum Detail gehen sie seit Jahren an die Organisation der Veranstaltung und Ausgestaltung der Hallen. Weil eben alles etwas für das Auge sein müsse. Sonst käme doch keiner gern hierher.

Mit im Boot der Aussteller saßen Züchter aus den Altkreisen Bitterfeld, Gräfenhainichen und Köthen. "Die Zerbster Ecke fehlt leider noch", betont Lutz Murchau und hofft auch auf Mitstreiter von dort. "Konkurrenz belebt das Geschäft", weiß der Mann.

Dass die Gäste beste Tiere ins Rennen schickten, demonstrierte unter anderen der Merziener Werner Queitsch. Mit Orientalischen Rollern holte er je zweimal "Vorzüglich" und "Hervorragend". Das bescherte ihm die Anerkennung der Ausstellerschar. Das beste Tier der Schau gehörte jedoch dem Schierauer Erwin Degener. Für Hochbrutflugenten blau-gelb wurde ihm der Landesverbandsehrenpreis überreicht.

Neben Klasse bestach die Schau in Schierau auch mit Vielfalt. "Wir wollen einfach eine sehr breite Palette zeigen", erklärte Gastgeber Murchau das Ansinnen der Ausstellung. Zu sehen waren dort zum Beispiel die schwergewichtigen Pommerngänse, in den Mittelpunkt rückten mit Watermaalschen Bartzwergen allerdings auch die kleinsten Zwerghühner überhaupt.