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Neuer Skatepark am Sportplatz Neuer Skatepark am Sportplatz: Sportliche Attraktion für Zscherndorf

Von Sylvia Czajka 30.11.2015, 09:40
Marlon Pecher und Moritz Hinze geben mit ihren Stuntscootern Gas.
Marlon Pecher und Moritz Hinze geben mit ihren Stuntscootern Gas. André Kehrer Lizenz

Zscherndorf - Steffen Kamrath prüft mit Bedacht. Das Board rollt. Der 27-Jährige nimmt Geschwindigkeit auf. Sein erstes Urteil: „Es ist eine neue Herausforderung“. Die befindet sich in Zscherndorf, ist frisch asphaltiert und hat von Pyramide über Rails bis hin zu Curbs einiges zu bieten. Sieben Rampen stehen im Rampenlicht. Steffen Kamrath hat den Test schnell abgeschlossen.

Der Skatepark am Sportplatz in Zscherndorf ist nicht rund um die Uhr benutzbar. Die Verwaltung der Stadt Sandersdorf-Brehna hat Nutzungszeiten verfügt. Montags bis freitags kann die Anlage von 9 bis 13 Uhr und von 15 bis 19 Uhr, samstags von 9 bis 13 Uhr und 15 bis 18 Uhr befahren werden. An Sonn- und Feiertagen haben allerdings auch die Skater Ruhepause, heißt es.

Anderthalb Monate Bauzeit

Seit seinem 13. Lebensjahr bewegt er sich auf dem rollenden Brett - ist Skater aus Leidenschaft. Viele Möglichkeiten, sein Hobby auszuleben, sieht er jedoch in der Region nicht. In Delitzsch gibt er sonst immer Speed. Seit Freitag ist das nun auch in Zscherndorf möglich. Die neue Skateanlage direkt am Sportplatz hat eine Größe von 20 mal 30 Metern. Die Bauzeit betrug anderthalb Monate, teilt Daniel Krake, der Fachbereichsleiter der Bau- und Ordnungsverwaltung der Stadt Sandersdorf-Brehna, mit. Zscherndorfs Ortschaftsrat sowie der Stadtrat von Sandersdorf-Brehna hatten im Vorfeld dem Bauvorhaben wohlwollend zugestimmt. 80.000 Euro kostete die Anlage insgesamt.

Fördermittel in Höhe von 47.000 Euro hat das Amt für Landwirtschaft, Flurneuordnung und Forsten (ALFF) zur Verfügung gestellt. Die fehlenden 33.000 Euro werden aus Eigenmitteln finanziert: etwa 3.500 Euro sind Zscherndorfs Anteil von der Aktion „Mission Olympic“, rund 30.000 Euro stammen aus dem Verkauf eines Grundstücks der Gemarkung Zscherndorf. Die neue Anlage ist für Scooter, Skateboards, BMX-Räder und Inliner gleichermaßen wie geschaffen.

Während Landrat Uwe Schulze (CDU) nach eigenen Angaben die Skateranlage im Vorfeld einem persönlichen Test unterzogen hat, fährt Sandersdorf-Brehnas Bürgermeister Andy Grabner (CDU) sein Skateboard noch im Kofferraum spazieren. Wer das wohl glaubt?

Narben nach spektakulären Stunts

Marlon Pecher (13) und Moritz Hinze (11) haben ihre Fahrzeuge nicht irgendwo verstaut, sondern direkt am Mann. Mit ihren Stunt-scootern erreichen sie eine Geschwindigkeit bis zu 30 Kilometern pro Stunde. Ein „cooler Sport“ eben, erzählen die Jungs. Die kamen aus Wolfen herüber. Mal testen, mal gucken, mal sehen - die Konkurrenz schläft nicht. Tail-whip, Kickless - hier spricht die Zunge englisch. Das A und O ist und bleibt die Sicherheit. Ohne Helm geht’s nicht auf die Rampen. Stürze haben Marlon und Moritz schon überstanden. Ein paar Narben sind geblieben. Die erinnern an spektakuläre Stunts. Und das Wichtigste: Sie tun nicht mehr weh.

Auf allzeit sichere Fahrt setzt auch Zscherndorfs Ortsbürgermeister Michael Aermes (CDU) und auf gute Nachbarschaft. Die Nutzungszeiten sind in fetten Lettern am Eingang des Skateparks angebracht. „Und nicht zu übersehen“, mahnt er. Ein Nachbar kommt gleich zur Eröffnung: Günter Harms. Er ist der Vereinschef des VfB Zscherndorf 1919. Sein Herz schlägt für den Nachwuchs. Sport sei wichtig - in jedem Alter, betont Harms. Hätte es in seiner Jugend derartige Möglichkeiten gegeben, wäre auch er auf ein Skateboard gestiegen. „100-prozentig“. Allzeit gute und vor allem sichere Fahrt heißt es ab sofort in Zscherndorf, einem Ort, der nun um eine sportliche Attraktion reicher ist. (mz)