Neuer Glanz im Dichterviertel Neuer Glanz im Dichterviertel in Bitterfeld: Goethestraße soll das gesamte Wohngebiet aufwerten

Bitterfeld - Getestet haben die Autos den neuen Belag in der Bitterfelder Goethestraße schon vier Wochen lang. Am Montag ist diese wichtige Trasse im Dichterviertel nun offiziell für den Straßenverkehr freigegeben worden.
Ein Jahr lang war sie komplett umgestaltet worden und hat sich in dieser Zeit zu einem Schmuckstück für das gesamte Dichterviertel gemausert.
Ganz billig war die umfassende Sanierung der 310 Meter langen Straße nicht: „Eine Million Euro wurden umgesetzt, um die Straße so auf Vordermann zu bringen, dass auch alle Leitungen in den nächsten Jahren halten werden“, sagt Oberbürgermeister Armin Schenk (CDU) bei seiner kurzen Ansprache.
Land und der Bund haben zwei Drittel der Finanzierung der Goethestraße übernommen
Allerdings habe die Stadt nicht die komplette Summe aufbringen müssen. Das Land und der Bund hätten zwei Drittel der Finanzierung übernommen.
Mit diesem Geld wurden nicht nur die Straße und alles rundherum erneuert, sondern auch 18 schmalkronige Fuji-Kirsch- und 15 Japanische Nelkenkirschen sowie Bodendecker gepflanzt. Ob man dann in ein paar Jahren mit den Mietern gemeinsam auch gut Kirschen essen kann, wird sich zeigen.
Den Anwohnern steht nun nicht nur eine vier Meter breite Straße mit diversen Parkbuchten, sondern ebenfalls eine neue, moderne LED-Beleuchtung zur Verfügung. Diese erhellt nachts die Wege. Zudem spart die Stadt damit erhebliche Stromkosten.
Bauprojekt Goethestraße führt zur „kompletten Aufwertung des gesamten Viertels“
Das Bauprojekt verbessert aber nicht nur den Zustand der Goethestraße, meint der Geschäftsführer der Wohnstättengenossenschaft Bitterfeld-Wolfen (WSG), Norbert Rückriemen. „Sie bringt eine komplette Aufwertung unseres gesamten Wohngebietes“, sagt er und verweist auf den verbesserten Wohnkomfort.
„Diese Straße ist eine Sichtachse zwischen den Kunstwerken an der Heinrich-von-Kleist-Straße und dem Theodor-Körner-Platz.“ Dort werde man demnächst eines der beiden Kavalierhäuser in Angriff nehmen, es barrierefrei sanieren und umbauen, blickt er in die Zukunft.
Damit würde sich das Dichterviertel weiter zu einem wohnenswerten Quartier entwickeln. „Viele junge Familien sind in der Vergangenheit zu uns gezogen und es besteht immer noch Bedarf“, freut er sich und entwickelt spannende Visionen: „Vielleicht werden die jungen Künstler, die sich bei der Umgestaltung des Dichterviertels eingebracht haben, einmal berühmt und ziehen Kunstinteressierte nach Bitterfeld, die ihre Arbeiten besichtigen wollen.“
Durch Kunstprojekte soll die Goethestraße zum Blickfang werden
Kunst soll aber auch in die Gestaltung der Straße mit einfließen, betont Rückriemen. So wolle man zum einen die Mülltonnen in gestalteten Behausungen unterbringen und zum anderen einzelne Behälter künstlerisch gestalten lassen.
Dafür habe man die Greppiner Claus Brothers ins Boot geholt, die schon an vielen Objekten in der Stadt ihre gestalterischen Spuren hinterlassen haben. „Auch dadurch wird die Straße ein Blickfang werden“, sagt Rückriemen und lobt in diesem Zusammenhang die Firmen ETB und Strabag.
Dass der Zeitplan nicht genau eingehalten werden konnte, habe an den vielen Problemen gelegen, die beim Bauen im Untergrund zum Vorschein kamen, erklärt Thomas Guffler vom Sachbereich Hoch- und Tiefbau der Stadt. (mz)