Neuer Bürgermeister bringt frischen Wind
Gröbern/MZ. - Vor allem eine bürgernahe Politik und die Förderung des Tourismus rund um den idyllisch am Rande der Dübener Heide am Gröberner See gelegenen Ort liegen ihm am Herzen. Der 59-jährige Gastronom, der Geschäftsführer des Hotels "Gasthof anno 1884 Gröbern" ist, war am 22. April mit 52,7 Prozent der Stimmen für sieben Jahre gewählt worden. Er tritt die Nachfolge von Wolfgang Maibaum (FDP) an, der nicht wieder kandidiert hat.
Mit Quilitzsch weht frischer Wind in der 700-Seelen-Gemeinde. Das beginnt bereits am 12. Juni bei einer Schiffsfahrt auf der mitteldeutschen Seenplatte, zu der er 40 interessierte Leute aus dem Ort eingeladen hat. Für ihn ist dies eine gute Gelegenheit, seine touristischen Visionen zu erklären. "Wir wollen sehen, was in den nächsten Jahren mit dem See alles passieren kann", sagt er. Vor allem den Mittelstand im Tourismussektor will er fördern, erklärt er.
Ein Masterplan sehe unter anderem die Errichtung eines Zeltplatzes, einer Tauchstation und von Ferienhäusern am See vor. Wenn voraussichtlich ab 2011 am Gröberner See gebadet werden darf, muss die touristische Infrastruktur stehen. Das ist eines von Quilitzschs großen Zielen. "Gröbern ist ein repräsentativer Heideort mit großen Herausforderungen zur touristischen Erschließung", sagt der gelernte Gärtnermeister.
Gröbern habe innerhalb von vier Jahren zwei Bürgermeister gehabt, die erkrankt sind. Immer sei das Amt deshalb ohne Übergabe in andere Hände gegangen. "Da haben wir verwaltungstechnisch Nachholbedarf", sagt der Bitterfelder, der seit neun Jahren seinen Nebenwohnsitz in Gröbern hat und bisher im Stadtrat Bitterfeld für Wirtschaftsförderung zuständig war.
Vor allem jüngere Leute wolle er nach Gröbern holen, berichtet Quilitzsch. Bebauungsflächen gebe es genügend. Auch der Erhalt der von Nachwuchssorgen geplagten Feuerwehr sowie des Spielmannszuges seien für ihn wichtige Punkte - ebenso die Förderung der örtlichen Vereine. Für sie wolle er einen Stammtisch mit Kreis- und Landtagsvertretern gründen. Ganz groß geschrieben wird bei ihm auch der Erhalt der politischen Selbstständigkeit der Gemeinde, die zur Verwaltungsgemeinschaft Muldestausee-Schmerzbach gehört. Viel Wert legt Quilitzsch in dem Zusammenhang auf einen eigenen Haushalt und eine eigene Entscheidungskompetenz.