Kreativität ist gefragt Neue Trainingsanlage für Boxer und Athleten in Wolfen ist fertig
Was jetzt noch fehlt, ist die Genehmigung zum gemeinsamen Sporttreiben an der frischen Luft.

Wolfen - Noch sitzt Übungsleiter Torsten Audorf etwas traurig auf den großen Reifen, die für das Training genutzt werden können. Doch neben der Traurigkeit überwiegt die Freude, dass die Anlage auf dem Platz, an dem einmal die Sportanlage der Schule am Nordpark stand, fertig ist.
„Wenn hier wieder viele Leute gemeinsam trainieren können, bin ich natürlich noch froher“, sagt der Sportler, der zur Eröffnung des ersten Teils der Anlage im Sommer 2020 auch die „Deutsche Eiche“, Timo Hoffmann, begrüßen konnte.
„Seit dieser Zeit waren wir alle nicht untätig“, sagt Audorf und lässt seinen Blick über das rund 1.300 Quadratmeter große eingezäunte Areal schweifen. Neben den damals schon vorhandenen Box- und Balanciereinheiten seien jetzt noch ein Boxring, ein Kraftelement für Klimmzüge und eine weithin sichtbare Laufstrecke dazugekommen, wo man sich durch Sprünge auf große und kleine Reifenstapel sportlich durchkämpfen muss.
Was die Geräte betrifft, ist Audorf stolz auf den Erfinderreichtum der Beteiligten
„Für das Training hier ist vor allem Kreativität gefragt“, erklärt der Übungsleiter der Abteilung Boxen/Athletik der SG Chemie Wolfen. „Es steht kein Trainer daneben und sagt, was man machen muss.“ Jeder könne nach seinem eigenen Geschmack, seiner Kondition und der persönlichen Ausdauer trainieren.
Was die Geräte betrifft, ist Audorf stolz auf den Erfinderreichtum der Beteiligten. „Reifen, Beton und Stahl sind Dinge, die wir benutzen und zu Trainingsgeräten zusammenbauen.“ Das sei zum einen preiswert und zum anderen fast unkaputtbar, meint er lachend. Da könne man, wie zum Beispiel Boxer Timo Hoffmann im vorigen Jahr, mal richtig mit dem Vorschlaghammer dagegen schlagen. „So schnell geht das nicht kaputt.“ Und auch die Reifen, die mit Beton ausgegossen sind (Bild), würden den Belastungen standhalten. „Wir haben den Platz als Outdoor-Anlage konzipiert und so muss alles auch der Witterung standhalten.“
Was jetzt noch fehle seien die Sportler, die den Parcours nutzen
Um das Training mit den doch recht schweren Geräten auch sicher zu gestalten, habe man bei allen Fragen einen Mann vom TÜV an der Seite, freut sich der Übungsleiter. „Er berät uns und gibt Hinweise, was noch sicherer gemacht werden muss.“
Was jetzt noch fehle seien die Sportler, die den Parcours nutzen und neben Kraft, Ausdauer auch ihr Gleichgewicht sowie die Koordination trainieren. Einige würden schon von Montag bis Donnerstag in der Zeit von 17 bis 19 Uhr auf dem Platz sein und die selbstgebauten Übungsgeräte nutzen, sagt Torsten Audorf. Doch jeder der Interesse habe, könne sich einfach zu diesen Zeiten auf dem Platz einfinden und selbst einmal trainieren. (mz)