Gemeinsamer Unterricht Neue Grundschulleiterin in Sandersdorf setzt auf ein Konzept aus Schweden

Sandersdorf/MZ - Lehrerin wollte sie immer schon werden. Auch als sie noch nicht größer war als die Sandersdorfer Kinder, deren Schule Susanne Johansson mit Beginn des neuen Schuljahres leitet, war dieser Beruf schon ihr Traumberuf. Sie lacht und sagt: „Es gab kein anderes Thema, wenn ich mit meinen Freundinnen gespielt habe.“
Nun ist es längst kein Spiel mehr. Sie hat studiert und letztlich kann sie gleich mehrere Abschlüsse vorweisen. Von Hause aus ist sie Förderschullehrerin. Und das Wissen, die Erfahrung und die Leidenschaft dafür prägen ihre Arbeit von Angang an. Das setzt sich bis heute fort. Seit 15 Jahren ist sie Lehrerin an der Grundschule Sandersdorf. Und das mit ganzem Herzen. Sie liebt die Arbeit mit den jungen Schülern. Weil es noch so familiär ist, findet sie. „Und weil es schön ist, dass man von den Kindern was zurückbekommt. Ein Lächeln, eine fröhliche Begrüßung, ein paar Worte - Ungezwungenheit.“
Die Pädagogin präferiert das Modell des so genannten gemeinsamen Unterrichts von , Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf
Am meisten aber berührt sie es, sagt Susanne Johansson, wenn die Kinder, die mit körperlichen oder sinnlichen oder sozial-emotionalen Einschränkungen leben müssen, „das hinkriegen, was andere Kinder nicht so einfach hinkriegen“. Wenn die individuelle Förderung echte Früchte trägt.
Die Pädagogin präferiert das Modell des so genannten gemeinsamen Unterrichts. Das heißt, Kinder mit und ohne sonderpädagogischem Förderbedarf lernen an einer Regelschule gemeinsam. „Ich habe auch hier Lerngruppen mit Schülern, die Defizite in der sprachlichen Entwicklung haben. Das passt super für mich.“ Andere Pädagogen haben weitere Förderschwerpunkte. Seit vielen Jahren schon gibt es den gemeinsamen Unterricht in Sandersdorf. Er ist erprobt und funktioniert. Sie habe auch in Schweden, wo ihr Mann herkommt, gesehen, wie gemeinsamer Unterricht funktionieren kann. „Ich versuche, das hier auch einzubringen.“
„Ein tolles Team, gekrönt von einem Goldschatz im Sekretariat-Vorzimmer“
Über diesen Weg ist Susanne Johansson, die nach ihrem Studium am Förderzentrum Erich-Kästner-Schule in Bitterfeld gearbeitet hat, an die Grundschule Sandersdorf gekommen. Und sofort, sagt sie, habe sie sich hier wohlgefühlt. „Ein tolles Team, gekrönt von einem Goldschatz im Sekretariat-Vorzimmer“, meint sie und lacht.
Der personelle Situation an der Schule, in der 147 Schüler lernen, sei nicht eben rosig, so dass sie oft einspringen müsse. Da bleibt im Schulleiterzimmer manches liegen, für die Zeit, die nach dem eigentlichen Feierabend liegt. Sei’s drum. Sie habe sich für die Stelle beworben. Und sie weiß ihre Kollegen hinter sich. Neue Aufgaben stehen jetzt vor ihr - unter anderem die, die Digitalisierung voranzubringen.