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Über 70.000 Euro investiert Neue Burg für Sandersdorf: Kita „Glückspilz“ kann sich mit neuem Spielplatz schmücken

Am Freitag wurde er feierlich eingeweiht. Wer die Festung gebaut hat und was sie so besonders macht.

Von Robert Martin 23.11.2021, 09:56
Bitte anstellen: Bereits bei der Einweihung des Spielgeräts wurde deutlich, wie beliebt die Burg sein wird.
Bitte anstellen: Bereits bei der Einweihung des Spielgeräts wurde deutlich, wie beliebt die Burg sein wird. (Foto: André Kehrer)

Sandersdorf/MZ - Ehrfürchtig stehen die Kleinen vor der Burg, die sie um einige Längen überragt. Andere sind hingegen bereits dabei, die Festung zu erklimmen und sie im wahrsten Sinne des Wortes für sich einzunehmen. Das Geschrei ist groß, die Freude auch. Die Kinder wollen das Ungetüm erstürmen und für sich beanspruchen.

In Sandersdorf steht nun eine Burg. Genauer gesagt auf dem Außenbereich der Kindertagesstätte „Glückspilz“. Am Freitag wurde sie im Beisein von Bürgermeisterin Steffi Syska (parteilos) und Fachbereichsleiterin Sabine Montag feierlich eröffnet.

Stolze 72.280 Euro hat das rund drei Meter hohe Gerät gekostet

Mit dabei war auch der „Burgbauer“. „Sie sind reingestürmt wie die Gänse“, freut sich Johannes Unger über die Eröffnung. Er ist Geschäftsführer der Firma Holzhof aus Dresden, die sich seit Jahren deutschlandweit im Bereich Spielplatzbau einen Namen macht. Sechs Wochen hat sein vierköpfiges Team für den Bau benötigt. Stolze 72.280 Euro hat das rund drei Meter hohe Gerät gekostet. Was für den Laien viel klingt, setzt der Spielplatzbauer gegenüber der MZ in den Kontext: „Das ist nicht viel. Wir haben auch Kunden, die eine halbe Million ausgeben. Wir haben das unter Preis angeboten, weil wir gerne ein Burg bauen wollten.“

Freuen können sich die Burgfräulein und -herren der integrativen Kindertagesstätte ab sofort über ein Bollwerk, das es im wahrsten Sinne des Wortes in sich hat. Ritter finden in der Waffenkammer mit Schaumstoffschwertern alles, was ihr Herz begehrt. Bastler können sich am höhenverstellbaren Spiel- und Matschtisch auslassen und mithilfe eines Seilzugs Sand nach oben transportieren. Der Tisch ist mit Hilfe einer Rampe auch für körperlich eingeschränkte Kinder erreichbar. Sogar Ausritte sind möglich, denn es gibt einen Pferdestall mit handgebauten Steckpferden aus Holz. Und natürlich, die darf nicht fehlen, gibt es eine große Rutsche.

Entstanden war die Idee aus dem Planungsworkshop „Sandersdorf-Brehna zaubert“

Gebaut wurde die Burg, die nun ein in die Jahre gekommenes Piratenschiff als zentrales Spielelement abgelöst hat, mit dem Blick in die Zukunft, denn die Feste soll den Kindern lange Freude bereiten. Sie wurde aus Massivholz gezimmert, es wurde Robinie und sibirische Lärche verwendet. Johannes Unger geht davon aus, dass dieser Spielplatz über 20 Jahre halten wird. „Das war ein schönes Projekt“, resümiert er.

Entstanden war die Idee aus dem Planungsworkshop „Sandersdorf-Brehna zaubert“, der 2020 aus den gesammelten Ideen von Kindern, Erziehern, Eltern, dem damaligen Bürgermeister Andy Grabner und Mitarbeitern der Verwaltung das Spielgerät plante. Eine zentrale Rolle spielte bei diesem Prozess der Jugendbeirat Sandersdorf-Brehna.

Zuletzt war das Projekt ins Stocken geraten, weil noch etwa 17.000 Euro gefehlt hatten

Die Stadt als Auftraggeber hat die 72.280 Euro nicht alleine aus dem Haushalt organisiert - aus diesem Topf kamen 25.000 Euro. Die restlichen zwei Drittel setzen sich aus Spendengeldern und Grundstückserlösen zusammen, wie Stefanie Rückauf, Mitarbeiterin für Öffentlichkeit, erklärt.

Zuletzt war das Projekt ins Stocken geraten, weil noch etwa 17.000 Euro gefehlt hatten. Die Rettung kam nach längerer Suche durch den Sandersdorfer Autohändler Autoland und seinen Geschäftsführer Wilfried Wilhelm Anclam, der die fehlenden Mittel beisteuerte. „Ohne dieses Engagement wäre das nicht möglich gewesen“, betont Stefanie Rückauf dankbar.