Neuansiedlung Neuansiedlung: Hunde bringen Stadt das große Geschäft
Wittenberg/MZ. - Nach Wittenberg gelockt wurde der neue Investor übrigens durch die Nachricht, dass in der Innenstadt Hundeklos aufgestellt wurden. Auch wenn es anrüchig erscheint: "Wir vergasen Hundekot", erklärt Ernst Mai, Geschäftsführer der Dog-Aero-Sprint GmbH, in einem Gespräch mit der Mitteldeutschen Zeitung und verweist auf neueste Forschungsergebnisse des Fraunhofer-Institutes, wonach das durch eine innovative Technologie gewonnene Biogas schon wegen des hohen Energiegehaltes handelsüblichen Hundefutters einen bis zu 30 Prozent höheren Brennwert erreicht als Erdgas.
Was auch einen höheren Wirkungsgrad bedeutet, wenn das Gas als Treibstoff eingesetzt wird. Das findet der Chef der Stadtwerke Wittenberg, Hans-Joachim Herrmann, "äußerst interessant" und hält es nicht für ausgeschlossen, dass die Erdgastankstellen der Stadtwerke auf Hunde-Gas umgestellt werden.
Der Stadt bringt die Neuansiedlung nicht nur Gewerbesteuer ein. Sie soll nämlich auch die Anlieferung des Hundekots vergütet bekommen. Was zuerst heißt, die Stadt flächendeckend mit Hundetoiletten auszustatten. Laut Mai soll für Hundehalter aus dem ländlichen Raum eine Selbstanlieferung möglich sein. Dabei seien auch Kleinstmengen willkommen. "Hundekot ist wirklich ein wertvoller Rohstoff", so Mai.
Für die Leerung der städtischen Hundeklos soll ein Team eidesstattlich verpflichtet werden, damit es nicht zu privaten Bereicherungen kommt. Darüber hinaus müssen mit allen Hundehaltern öffentlich rechtliche Verträge zur Überlassung des Hundekots abgeschlossen werden, wofür es einen Bonus auf die Hundesteuer geben soll. "Das ist anfangs ein ganz schöner Verwaltungsaufwand, der sich aber wirklich rechnen wird", sagte dazu Stadt-Pressesprecherin Karina Austermann.