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Natur-Kindergarten Natur-Kindergarten: Toben und Entdecken

Von Kathleen Goy 03.04.2003, 17:25

Bitterfeld/MZ. - Baumstämme, um auf ihnen zu balancieren, Hügel, über die man so schön toben kann. Sand zum Matschburgen bauen, viel Naturmaterialien zum klettern, kriechen und entdecken. So soll er aussehen, der Natur-Kinder-Garten.

Genau ein solches Projekt nahmen 15 Schüler vom Hans-Böckler Berufskolleg aus Marl zusammen mit 21 Schülern vom Berufsschulzentrum in Bitterfeld in Angriff. "Die Auszubildenden sind einmal Erzieherinnen und die anderen kommen aus dem Bereich der Kinderpflege", erklärt Astrid Bach, Lehrerin am Berufsschulzentrum. Für das Projekt "Natur-Kindergarten" arbeitet die Lehrerin mit Maria Robker zusammen. Schließlich hat Robker mit Schülerinnen diese Projekt in Marl schon oft verwirklicht. Worum es dabei geht und wie sich der Ablauf gestaltet, erklärt Maria Robke wie folgt: "Die Außenanlage einer Kindertagesstätte soll völlig neu gestalten werden." Wichtigstes Kriterium ist dabei, alles so kinderfreundlich wie möglich zu machen. "Die Kinder sollen toben und spielen und das in einer naturnahen Umgebung", meint Robke.

Die Schüler aus Marl und Bitterfeld werden so am Beispiel des neu entstehenden Kindergartens in Jeßnitz ein Konzept erstellen. Der erste Arbeitsschritt besteht nun aus reiner Theorie, die die Grundlage für spätere praktische Arbeit bietet. Kindergärten früher und heute werden verglichen. Lieblingsspielorte werden unter die Lupe genommen und das Außengelände wird analysiert. Wichtige Eigenschaften sind dabei: Naturnähe, Flexibilität und Förderung der Kreativität bei den Kindern.

Die Schüler bringen dabei auch eigene Erfahrungen ein. Wir haben festgestellt, dass viele Möglichkeiten zur Aktivität fehlten", erklärt Robker weiter. Auf dem neuen Gelände sollen deshalb Motorik, soziale und kognitive Fähigkeiten gefördert werden. Klettergerüst raus, Weiden, Hügel und Naturmaterialien rein, könnte das Konzept zusammen fassen. Um die Idee dann auch visuell zu machen, werden die Ideen durch den Bau von insgesamt vier Modellen umgesetzt. "Wir werden diese dem Architekten des Kindergartens vorstellen und hoffen, dass einige unserer Ideen umgesetzt werden", so Bach. In Marl würde Maria Robker solche Projekte schon seit sieben Jahren begleiten und die Nachfrage sei groß.

"In der letzten Phase sollte der Naturspielplatz zusammen mit Eltern, Erziehern, Schülern und natürlich den Kindern gebaut werden", erläutert Maria Robker das Konzept. Ein zusätzlicher Aspekt ist, dass die Eltern so einen größeren Bezug zu der Einrichtung hätten. Wenn alles klappt, könnte das Konzept beim neuen Kindergarten in Jeßnitz Anwendung finden.