Nachruf Nachruf: Ballett Wolfen trauert um seinen Vorsitzenden Steffen Schiller

Wolfen - Die Nachricht hat das Wolfener Ballett-Ensemble tief erschüttert: Ihr Vereinsvorsitzender Steffen Schiller ist am 28. April nach kurzer schwerer Krankheit gestorben. Am 11. Juni wäre er 56 Jahre alt geworden.
„Unendlich traurig und unfassbar müssen wir Abschied nehmen von unserem Vorstandsvorsitzenden und Freund“, heißt es in einem Nachruf, den der Verein auch auf Facebook veröffentlicht hat. Dort löste die Nachricht ebenfalls große Betroffenheit und zahlreiche Beileidsbekundungen aus.
Schiller war 15 Jahre Vereinschef
„Steffen hat sich so auf unsere Jubiläumsgala gefreut, die wir im Oktober dem 15-jährigen Bestehen unseres Vereins widmen“, sagt die stellvertretende Vorsitzende Angela Kuhrt. Schließlich war er am 5. April 2004 nicht nur eines der Gründungsmitglieder des Ensembles, sondern von Anfang an auch dessen Vorstandschef.
„Das war damals beim Aufbau des Vereins die große Frage, wer die Funktion übernimmt“, erinnert sich Erhard Reuter, ebenfalls Vorstandsmitglied. „Steffen hat sich der Verantwortung gestellt, obwohl das für ihn wie für uns alle Neuland war. Und er ist mit dieser Aufgabe gewachsen.“ Dabei habe er in seiner ruhigen Art nie die eigene Meinung in den Vordergrund gestellt, Entscheidungen seien immer gemeinsam getroffen worden.
Aus anfangs gut 25 Enthusiasten sind so über 180 Vereinsmitglieder geworden. Das Ensemble besteht aus zehn Auftrittsgruppen und hat sich weit über die Region hinaus einen Namen gemacht. Es gestaltet jährlich vier Gala-Veranstaltungen im Wolfener Kulturhaus und kehrte auch von zahlreichen Tanzwettbewerben erfolgreich zurück.
Ballett soll in Schillers Sinne fortgeführt werden
Alle hätten Steffen Schiller viel zu verdanken, sagen Angela Kuhrt und Erhard Reuter stellvertretend. Dabei sei sein Einsatz weit über das eines Chefs hinausgegangen, seien Familie und Verein kaum zu trennen gewesen. Viele Wochenenden hätten dem Ballett gehört. Seine Frau war von Anfang an als Helferin dabei, seine Tochter tanzt noch heute im Ensemble und seit einigen Jahren auch schon eine seiner beiden Enkelinnen.
„Wir trauern mit seiner Familie“, sagt Angela Kuhrt. „Und wir sind und bleiben arbeitsfähig, werden alle anstehenden Aufgaben bewältigen und die Arbeit in seinem Sinne fortführen. Anders hätte es Steffen nicht gewollt.“
(mz)