1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Nach Brand folgt Neuanfang

Nach Brand folgt Neuanfang

Von Detmar Oppenkowski 30.05.2008, 17:05

Brehna/MZ. - Mit der Losung "Brehna soll leben" wurde am Freitag das Richtfest der Produktionshallen 2 und 3 der Zimmermann Toast GmbH im Gewerbegebiet Brehna begangen. Damit bekräftigte der Bauleiter des Leonard Weiss-Bauunternehmens, Markus Staiger, vor etwa 80 geladenen Gästen zugleich die Entscheidung der Zimmermann Toast GmbH, einer Tochtergesellschaft der Lieken AG, für den Standort Brehna und die 140 Mitarbeiter vor Ort. Dies sei nicht selbstverständlich gewesen. Nach einem verheerenden Großfeuer im Januar dieses Jahres (die MZ berichtete) und der Zerstörung der beiden Backstraßen hätte der Standort "auf der Kippe" gestanden.

Nur durch den beherzten Einsatz aller Beteiligten konnte dieser gerettet werden. Markus Staiger betonte vor allem die professionelle Zusammenarbeit der einzelnen Akteure: "Wir schreiben keine E-mails, wir reden direkt miteinander, denn wir haben keine Zeit zu verlieren."

Nur so sei es möglich gewesen, dass binnen acht Wochen der Rohbau in "Rekordzeit" erfolgreich und fristgerecht abgeschlossen werden konnte. "Wir tun alles, um bald wieder Brot backen zu können", sagte er. So werde aller Voraussicht nach im Juli die Produktionslinie 2 und im Oktober die Produktionslinie 3 wieder in Betrieb genommen. Damit bleibt die Produktionsmenge von 16 000 Broten in der Stunde ebenso hoch wie vor dem Brand.

Auch Projektmanager Uwe Geisler zeigte sich optimistisch und nannte die angestrebten Ziele des Unternehmens: "Wir wollen den Standort Brehna schnell wieder zum Boomen bringen." Dem wurde symbolisch Nachdruck verliehen. So erhielt der Betriebsleiter der Zimmermann Toast GmbH, Klaus Enke, eine Tüte mit Goldfischen überreicht. Diese entließ er in den Firmenteich, um zu zeigen, dass der Standort wieder belebt ist.

Bereits am Vorabend hatten sich alle Beteiligten bei der Feuerwehr bedankt. Etwa 100 Kameraden aus Bitterfeld, Sandersdorf, Glebitzsch, Roitzsch, Wolfen-Altstadt und Niemberg waren eingeladen. Mit ihnen säte der Bauleiter unter anderem Samen aus, um "Gras über die Sache wachsen zu lassen".

Der Brand war am Morgen des 23. Januars auf dem Firmengelände ausgebrochen und zerstörte die zum Teil erst 2004 in Betrieb genommenen Produktions- und Lagerhallen. Dabei entstand ein Sachschaden von zehn Millionen Euro, eine Tagesproduktion von 300 000 Toastbroten wurde vernichtet. Die Zimmermann Toast GmbH produziert seit 1994 im Gewerbegebiet Brehna an der Autobahn 9.