MZ vor Ort MZ vor Ort: Blitz-schnelle Ortsfeuerwehr
Schmilkendorf/MZ/teo. - "Wenn man vom Kirchberg herunter schaut, hat man eine wunderbare Sicht", schwärmt Ingrid Hirschfeld. Wälder und Wiesen umgeben Schmilkendorf aber nicht nur, auch der Ort selbst ist reich gesegnet mit Grün. Das gibt ihr als Gemeindearbeiterin auch viel zu tun.
Aber die Einwohner erkennen ihre Arbeit an, bestätigt Frau Hirschfeld. Wenn es einmal passiert ist, dass sie am nächsten Tag auf dem Dorfplatz erneut aufräumen und harken musste, dann lag das nicht etwa an den Kindern und Jugendlichen, die dort täglich spielen und bolzen, sondern an einem Unwetter, das über das Dorf hinweg und Äste und Laub von den Bäumen fegte. Aber das liegt schon eine Weile zurück.
Feuerwehrleute von den Kaffeetafeln. Der Erste, der das Depot erreichte, fragte in der Leitstelle an, wo es denn brenne. Dort aber wusste man nichts von der Alarmierung. Die Sirene war von einem Blitzeinschlag ausgelöst worden.
Vielleicht wird Erich Venediger diese Begebenheit in die Chronik aufnehmen, wie auch den MZ-vor Ort-Termin. Oder wozu sonst zückte der Rentner am Donnerstag immer wieder seinen Fotoapparat? Venediger ist da sehr akribisch, weiß Bürgermeister Horst Georgi: "Einige Bände hat er schon gefüllt."
Lücken weise die Chronik in der Nachkriegszeit und dann noch einmal in den fünfziger und sechziger Jahren auf, so Venediger. Weil doch früher immer der Dorfschullehrer dafür zuständig war. Aber im Sommer 1954 hat die Schmilkendorfer Schulglocke das letzte Mal geläutet. Die Grundschüler aus dem Ort, wie zum Beispiel der sechsjährige Lucas, lernen heute in Nudersdorf, die Großen fahren nach Straach in die Sekundarschule. Das letzte Jahr hat dort die 15-jährige Sarah Tietze vor sich. Goldschmiedin möchte sie einmal werden, erzählt sie, vorher aber noch das Fachgymnasium besuchen. Ihren Heimatort findet Sarah zwar schön, aber manchmal sei es auch langweilig. Wenn da nicht noch die Jugendfeuerwehr wäre, um die sich Ralf Merten so aufopferungsvoll kümmert. Ein paar Tage Urlaub sind ihm da nicht zu schade, elf aufgeweckte Rangen in das Kreisjugendfeuerwehrlager zu begleiten.