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Musiktalent Musiktalent: Husarenstück mit Jagdhorn

Von Bärbel Helbig 20.07.2004, 16:26

Gröbern/MZ. - Von diesem Husarenstück erzählt Steffen Döring mit besonderem Vergnügen. Auch wenn es nicht sein erster großer Erfolg war. Als Achtjähriger hat der Schüler aus Gröbern das erste Mal mit der Trompete am Regionalwettbewerb "Jugend musiziert" teilgenommen, 2001 kam er beim Bundeswettbewerb in seiner Altersgruppe auf den zweiten Platz. In den Herbst- und Winterferien probt er täglich acht Stunden im Sinfonischen Musikschulorchester des Landes.

Dass ihn die Eltern schon als kleinen Steppke zur Musikschule geschickt haben, war kein Zufall. "Vor dem Alphabet hat er die Noten gekannt", berichtet die Mutter. Als Dreijähriger habe er einmal so lange auf seiner kleinen Gitarre gespielt, bis er blutige Blasen an den Fingern hatte. "Da hat er die Gitarre einfach umgedreht und mit der anderen Hand weitergespielt", erinnert sie sich. Wie die meisten Anfänger sollte er in der Musikschule mit Flötenunterricht beginnen. Weil die Klasse aber schon voll war, zeigte ihm Fred Scheiter die Trompete, für die er den Jungen schnell begeistern konnte.

Seitdem muss Steffen Döring jeden Tag eine Stunden Trompete spielen, besonders vor Wettbewerben. "Sonst wird das nichts mit der Lippen-Muskulatur", weiß er. Im Urlaub hat er deshalb immer ein Mundstück bei sich, "das reicht zum Üben". Dazu hat er nicht immer Lust, gibt er zu. Fußball oder die Playstation locken manchmal nicht weniger als die Trompete, das Klavier oder die Gitarre.

Die Mutter, die ihm montags und mittwochs die Instrumente in die Musikschule nach Gräfenhainichen bringt, hat ihn auch immer zum Üben angehalten. Dabei kam es schon mal vor, dass er sie ausgetrickst und einfach eine Kassette eingelegt hat. Bis ihr sein Übungseifer spanisch vorkam. Inzwischen ist Steffen 17, steuert mit einer 1 in Musik auf das Abitur zu und hat feste Vorstellungen von seiner Zukunft. Musiklehrer oder Militärmusiker will er werden. "Aber ich könnte mir auch vorstellen, als Kindergärtner zu arbeiten", sagt er. Ein Praktikum im Kindergarten "Pusteblume" in Gräfenhainichen hat ihn ebenso begeistert wie die Mädchen und Jungen, mit denen er viel gesungen und musiziert hat.

Eine Freundin hat Steffen noch nicht. Da lässt er sich Zeit, wobei natürlich feststeht: "Sie darf auf keinen Fall unmusikalisch sein."