Multimedia am Krankenbett Multimedia am Krankenbett: Gesundheitszentrum in Bitterfeld hat neues Patienten-Entertainment

Bitterfeld - Das Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen setzt auf Multimedia am Krankenbett. Die ersten Patientenzimmer sind mit sogenannten Entertainmentterminals ausgestattet. Bis Januar sollen alle anderen folgen. Ausnahmen: die Kinder- und die Intensivstation.
„Ein Krankenhausaufenthalt zählt meist zu den anstrengenden Lebensphasen. Patienten sollen sich trotz der persönlichen Ausnahmesituation aber auch wohlfühlen“, erklärt Gesundheitszentrum-Geschäftsführer Norman Schaaf. Dazu gehört modernes Entertainment, über das zuletzt kein einziger der 400 möglichen stationären Patienten verfügen konnte.
Es gab zwar in allen Patientenzimmern Fernseher. „Allerdings meist nur einen für mehrere Patienten“, erinnert Joachim Wormuth, der Leiter der Servicezentrum Bitterfeld/Wolfen GmbH, die auch im Bitterfelder Klinikum für alle baulichen und technischen Aufgaben verantwortlich ist.
Für das Patientenentertainment wurde ein Partner ins Boot geholt
Im Falle von Fernsehern hatten es Wormuth und sein Team bisher mit echten Oldtimern zu tun. Fast ausnahmslos waren es Röhrengeräte, die aus dem Jahr 1998 stammen, als das Klinikum bezogen worden war. „Mit dem Stand der Technik hat das mittlerweile wirklich nichts mehr zu tun.“ Der Technikchef ist überzeugt davon, dass Patienten heute über das Komplettpaket aus Fernsehen, Internet, Telefonie und Onlinebibliothek verfügen wollen.
Nur kostet die dafür notwendige technische Ausstattung auch richtig Geld. Geld, das im Gesundheitszentrum momentan nicht vorhanden ist. Im Haus geht es zunächst um das auf neustem Stand befindliche medizinische Equipment. Allein das zu verwirklichen, bringt die kommunale Einrichtung an finanzielle Grenzen. Gerade erst hat der Kreistag einen Millionenzuschuss für die Anschaffung eines neuen Herzkatheterlabors und eines Tomographen gewährt.
Für das Patientenentertainment wurde deshalb ein Partner ins Boot geholt. Die Elektronik-Service Mothes GmbH aus Leipzig stellt die komplette Technik zur Verfügung und hält die Anlagen am Laufen. Sie trägt alle Risiken, stemmt sämtliche Kosten und kassiert deshalb die Nutzungsgebühren von 3,90 Euro am Tag. „Wir sind finanziell überhaupt nicht beteiligt, haben auch keinen Anteil am eingespielten Gewinn“, stellt Wormuth klar.
„Jeder Patient, der das Entertainmentsystem nutzen möchte, erhält persönliche Zugangsdaten“
Einen Nutzen sieht er dennoch. So macht das Klinikum in Sachen Patientenzufriedenheit auf jeden Fall einen großen Schritt nach vorn. Und es kann über das Entertainmentsystem auch eigene Leistungen praktisch direkt ans Krankenbett bringen.
Die Rede ist von der vorgesehenen Möglichkeit, direkt über den Touchscreen die Essensbestellung zu erledigen oder einen Überblick über die nächsten Behandlungsschritte zu bekommen. „Alles ist personalisiert. Jeder Patient, der das Entertainmentsystem nutzen möchte, erhält persönliche Zugangsdaten“, versichert Mothes-Vertreter Jörg Wernecke. Datenschutz habe Priorität. „Wir weisen Patienten deshalb darauf hin, dass sie die Benutzerkarte beim Verlassen der Zimmer bei sich tragen sollen.“
Die Elektronik-Service Mothes GmbH hat deutschlandweit 30 Einrichtungen mit dem Entertainmentsystem ausgestattet. (mz)
