Motorenprüfzentrum in Brehna: Motorenprüfzentrum in Brehna: Spatenstich für neue Halle

Brehna/MZ - Klotzen statt kleckern, Dauerlauf statt Sprint - das beschauliche Brehna liegt auf der Karte gleichberechtigt neben den Millionenstädten Dalian (China) und Pune (Indien). Denn unter anderem auch dort hat die FEV Dauerlaufprüfzentrum GmbH niedergelassene Entwicklungsstandorte. Das Unternehmen prüft für Automobilhersteller Verbrennungsmotoren im Dauertest.

Alle namhaften Fahrzeughersteller der Welt gehören zum Kundenkreis. Die Nachfrage auf dem Automobilmarkt ist groß. Deshalb wächst auch die Testfamilie. Zu der gehört Brehna. Während vorn noch mit den Spaten zum traditionellen Stich angesetzt wird, kommt im Hintergrund schon die Baggerschaufel zum Einsatz.

Das Unternehmen macht sich breiter. In der neuen Halle wird Platz geschaffen für sechs weitere Motorenprüfstände. Dort könnte die Arbeit im Februar 2015 beginnen, wenn alles nach Plan läuft, informiert einer der Geschäftsführer, Hans-Dieter Sonntag. Zwölf Millionen Euro werden in den Neubau fließen, 35 Arbeitsplätze entstehen, verkündet Stefan Pischinger, der geschäftsführende Gesellschafter der FEV Group.

Das Land fördert diese Investition mit 2,1 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur, teilt Wirtschaftsstaatssekretärin Tamara Zieschang mit. Die FEV sei ein gutes Beispiel dafür, dass industrielle Forschung und Innovationen Grundlage für wirtschaftliches Wachstum sind. Daher setze Sachsen-Anhalt auch weiterhin auf die Stärkung der Innovationskraft der Unternehmen, sagt Tamara Zieschang. Die Wirtschaftsstaatssekretärin würdigt auch die Arbeit des Unternehmens im Bereich Forschung und Entwicklung und somit die Zusammenarbeit mit der Otto von Guericke-Universität Magdeburg.

Dass es „ihrem“ Unternehmen gut geht, darüber freut sich auch Ilona Stein. Sie ist im Einkauf tätig und gleichzeitig Betriebsratsvorsitzende. Sie arbeitet gern hier. Von Halle kommt sie täglich nach Brehna. Ilona Stein hat nichts zu meckern. Ganz im Gegenteil. Sogar Mitarbeiter von Zeitarbeitsfirmen wurden hier übernommen.

Ansonsten gibt es nicht viel über die Arbeit zu plaudern. Hier ist alles streng geheim. Die Motoren für Autoprototypen weltweit werden hier nonstop getestet. Da muss die Welt draußen bleiben. Die Türen sind verschlossen.

Deshalb kann man mit Michael Rimpl und Christian Bluhm gern über die Vergangenheit reden wie über Zweitakter, dem Trabi zum Beispiel, oder Viertakter, dem Wartburg. Ach ja, und da steht ja noch ein Fafnir - ein Automobil aus Aachener Werkstätten so um das Jahr 1912. „Darüber geben wir gern Auskunft“, lachen Rimpl und Bluhm.