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Mit Eifer zum neuen Raum „Mitmachen statt meckern“: MDR-Team gibt Anstoß für neues Jugend-Quartier der Feuerwehr Muldenstein

Die jüngsten Floriansjünger hatten in Muldenstein keinen Rückzugsort. Auf Initiative eines TV-Senders schufen sie jetzt ihr ganz eigenes Domizil.

Von Ulf Rostalsky 24.05.2022, 14:03
Die jungen Leute griffen selbst zum Pinsel - oder wie der Muldensteiner Schüler Timo Schache zur Spraydose.
Die jungen Leute griffen selbst zum Pinsel - oder wie der Muldensteiner Schüler Timo Schache zur Spraydose. (Foto: André Kehrer)

Muldenstein/MZ - Über Nachwuchs braucht die Ortsfeuerwehr in Muldenstein nicht klagen. Über fehlende Räumlichkeiten kann sie es schon. „Wir hatten das Problem, dass die Mädchen und Jungen keinen eigenen Rückzugsort hatten“, bestätigt Tina Puschmann, Ordnungsamtsleiterin der Gemeinde Muldestausee. Ein Anbau an das bestehende Gerätehaus war jedoch allein aus finanziellen Gründen nicht drin. Doch was tun?

„Mitmachen statt meckern“, empfahl der MDR

Not machte erfinderisch, ein Fernsehteam tat sein Übriges. „Mitmachen statt meckern“, empfahl der MDR. Es war der mediale Startschuss für die Schaffung von Räumen für die Jugendwehr. In Angriff genommen haben das Projekt am Ende die Gemeinde, die Feuerwehr, Mädchen und Jungen aus der Gemeinschaftsschule Muldenstein, Schulsozialarbeiterin Katja Siebert sowie zahlreiche Helfer. Allesamt fügten kleine Puzzlesteine zusammen. Glänzen wird das Bild aber erst später, wenn der Nachwuchs sein neues Domizil auch angenommen hat.

Daran hat allerdings niemand wirklich Zweifel in Muldenstein. Zumal die jungen Leute selbst mit angepackt haben, „um eine temporäre Lösung zu schaffen“, wie Tina Puschmann erklärt. Denn klassische Feuerwehrräume sind es nicht, die auf dem Areal des Muldensteiner Herrenhauses geschaffen wurden. Das müssen sie auch nicht. Es geht hier vielmehr darum, das es Möglichkeiten gibt, private Sachen zurückzulassen und dann durch den Garten ins nahe Gerätehaus zum eigentlichen Dienst zu gelangen. „Aber natürlich zählt auch die Gemeinschaft. Die Mädchen und Jungen sollen schon sagen, dass es ihre Räume sind“, erklärt die Ordnungsamtsleiterin und verweist auf scheinbare Kleinigkeiten, die dem Nachwuchs so wichtig sind.

„Wir wollen es schon chillig haben“,

Die jungen Feuerwehrleute und Schüler haben nicht nur die Wände mit zum Teil knalligen Farben zu neuem Leben erweckt. Timo Schache hat zudem seiner Leidenschaft freien Lauf gelassen und große Graffiti an die Wand gesprayt. Das Logo der Muldensteiner Jugendfeuerwehr wird eingefasst von Porträts zweier Feuerwehrleute im Einsatz. Alles ist einmalig und hat Ortsbezug, stiftet Identität.

Doch Farbe und Graffiti machen eine alten Wohnung noch lange nicht zum Rückzugsort und Treffpunkt für junge Feuerwehrleute. Die Räume müssen auch eine Grundausstattung haben. Tische und Stühle braucht es, auch Schränke, Sessel, eine Couch. „Wir wollen es schon chillig haben“, meinen die Nachwuchskräfte der Feuerwehr, die für die Möbel nicht tief in die Tasche greifen mussten. Ihr Bedarf sprach sich herum im Ort. „Sie haben Möbel zur Verfügung gestellt bekommen“, erinnert Tina Puschmann und freut sich darüber, dass Sessel, Couch und Co. rechtzeitig in den neuen Räumen angekommen sind.

Farbenfroh wird es werden im Raum der jungen Feuerwehrleute.
Farbenfroh wird es werden im Raum der jungen Feuerwehrleute.
(Foto: Kehrer)

Am Ziel aller Wünsche ist man dennoch nicht

Am Ziel aller Wünsche ist man dennoch nicht - nicht in Muldenstein und auch nicht in Schwemsal. Dort soll noch in diesem Sommer in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Feuerwehrverein eine weitere Aktion unter dem Motto „Mitmachen statt meckern“, stattfinden.

Noch ist nicht offiziell bekannt, welche Aufgabe in den Mittelpunkt gestellt wird. Vor Ort ist man aber sicher, dass sie gemeistert wird. „Die Leute halten zusammen, das sollte auf jeden Fall was werden - für alle Beteiligten“, ist die Ordnungsamtschefin überzeugt.