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Mit «weißer Ware» in die neuen Zeiten

25.03.2010, 18:30

WOLFEN/MZ/DOP. - "Wir haben ja am Anfang die Waschmaschinen nur repariert", sagt sie, "Dienstag und Donnerstag wurden sie immer angenommen - an manchen Tagen waren es bis 110 Stück." Ob nun die Halbautomaten WM 66 und A 61 oder der Vollautomat VA 560 - alles, was die Waschmaschinenmarke "Foron" so herstellte, landete früher oder später bei Elektro Richter in der Werkstatt. "Die Maschinen waren ja damals teilweise mehr als 20 Jahre in Gebrauch", sagt Jutta Richter, "also wurde bei jeder Maschine irgendwann einmal der Antrieb, die Steuerung oder die Laugenpumpe fällig." Um immer die entsprechenden Ersatzteile auf Lager zu haben, ist Franz Richter regelmäßig von Wolfen zum "VEB Waschgerätewerk" nach Schwarzenberg gefahren. Service war bei Richter also schon damals das A und O. "Das wussten die Kunden und brachten ihre Waschmaschinen teilweise mit dem Handwagen am Dienstag", weiß Jutta Richter, "am Donnerstag konnten sie sie dann wieder abholen. Elektro Richter hatte daher immer einen guten Ruf."

Um die Wendezeit traten gleich mehrere Veränderungen ein. Zunächst bekam Franz Richter mit seinem Schwiegersohn Steffen Damm eine weitere Verstärkung. Der 48-Jährige ist seit 2006 Geschäftsführer bei "Elektro Richter" und zählt weitere Neuerungen auf. "Wir haben die Maschinen ja nicht mehr nur repariert, wir konnten sie jetzt auch verkaufen. 1989 / 90 waren wir das zweite Unternehmen in den neuen Bundesländern, das mit westdeutschen Waschmaschinenherstellern Verträge hatte. Es war dann ein Wahnsinn - mehr als 100 Waschmaschinen haben wir am Anfang im Monat verkauft. Es bestand ja ein Nachholbedarf."

Mit den neuen Möglichkeiten erweiterte sich auch das Produktspektrum der weißen Ware bei Elektro Richter. "Waschen, kochen und kühlen - so kann man es umreißen", sagt der Geschäftsführer. Doch manche Dinge sind auch gleich geblieben. "Ich bin immer noch von sieben bis sieben im Einsatz", sagt Damm, "ausliefern, anschließen, reparieren - das ist unser Geschäft und das macht unseren Ruf aus." Das dieser auch zukünftig erhalten bleibt, darum ist er jeden Tag bemüht, denn die Konkurrenz - gerade im Internet - schläft nicht. Aber Steffen Damm weiß um die Stärken. "Wir beraten, verkaufen und reparieren", sagt er, "und das alles vor Ort."