Mit fünf das erstmals im Boot Mit fünf das erstmals im Boot: Zscherndorfer holt bei Junioren-WM Bronze im Kanu-Sprint

Zscherndorf - Als Janek Weßel mit fünf Jahren das erste Mal auf der Sandersdorfer Förstergrube in ein Kanu stieg, stand für den Jungen fest: Das ist mein Ding und das macht mir Spaß. Jetzt, mit 18 Jahren, hat er es auf dem internationalen Gewässer geschafft. Er holte sich mit seinem Zweier-Partner David Bauschke aus Bochum bei den U23-Kanu-Sprint-Weltmeisterschaften im Rumänischen Pitesti Anfang August auf der 1.000-Meter-Strecke eine Bronzemedaille.
„Ich kann das alles noch gar nicht so richtig fassen“, freut sich der 18-Jährige im heimischen Garten von Zscherndorf, als er seine Medaille zeigt. Er weiß aber auch, dass nur ein eiserner Wille und natürlich die entsprechende Kondition maßgeblich für den Erfolg verantwortlich sind. Und er ist überzeugt, dass er sich auf seine Sportkameraden und vor allem die Eltern verlassen kann.
„Angefangen hat es in Sandersdorf, als meine große Schwester mich einmal mitgenommen hat“, beschreibt er seinen sportlichen Werdegang. Danach folgten Schritte zum Kanuclub Jeßnitz und 2014 zum Kanuverein 96 Halle. Von dort folgte aufgrund sehr guter Leistungen die Delegation zum Olympiastützpunkt nach Potsdam, wo er mit der Trainerin Katrin Wagner-Augustin eine Lehrmeisterin an der Seite hatte, die mit viel Einfühlungsvermögen und auch Konsequenz die jungen Leute geformt hat.
Janek Weßel kann nicht nur auf dem Wasser mit Bestleistungen punkten
Als vierfache Olympiasiegerin und mehrfache Weltmeisterin sei sie eine Trainerin, die wisse wovon man spricht, meint Janek Weßel lachend. Bedanken möchte er sich im Namen aller Sportler aber auch beim Zschornewitzer Ruderclub, bei dem auf dem See am Rande des Ortes viele Trainingslager durchgeführt werden konnten. Dort und im Winter in der Sporthalle habe er sich sowohl Fitness als auch technische Feinheiten antrainiert, die schlussendlich zum Erfolg geführt hätten.
Getreu dem Motto von Turnvater Jahn: „In einem gesunden Körper wohnt auch ein gesunder Geist“, kann Janek Weßel nicht nur auf dem Wasser mit Bestleistungen punkten. Auch auf der Sportschule in Potsdam, wo er jetzt die 13. Klasse besucht, kann er mit sehr guten Noten überzeugen. „Das ist sehr wichtig, weil man ja manchmal bei Wettbewerben vom Unterricht freigestellt werden muss“, sagt der Zscherndorfer. „Wer da nicht dran bleibt, ist wie beim Sport bald im Hintertreffen.“
Was nach der aktiven Karriere auf dem Wasser folgt, steht bei dem Zscherndorfer noch nicht fest
Das Gefühl auf dem Wasser nennt er grandios. Man sei allein oder mit seinem Partner im Boot und wisse genau, dass man sich aufeinander verlassen könne. „Das ist prima und macht für mich den Sport aus.“
Was nach der aktiven Karriere auf dem Wasser folgt, steht bei dem Zscherndorfer noch nicht fest. „Studium auf alle Fälle, doch eine Richtung habe ich noch nicht im Blick. Trainer oder Sportwissenschaftler. Auf alle Fälle soll es etwas mit dem Kanusport zu tun haben“, sagt er. (mz)