Metallveredelungswerk Brehna Metallveredelungswerk Brehna: Rosskur statt Schrottplatz
Brehna/MZ. - Demnächst jedenfalls. Die Brehnaer Fabrik ist ein Ableger des Metallveredelungswerkes Sulz (Baden-Württemberg). Im vorigen Jahr sind dort rund 40 000 Einkaufswagen mehrerer deutscher Supermarkt-Ketten einer Rosskur unterzogen worden. Künftig passiert das nur noch in Brehna.
Das dortige Werk arbeitet erst seit vergangener Woche. Im Oktober vorigen Jahres hatten die Schwaben den Kontakt zur Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) aufgenommen, im Februar war die Ansiedlung beschlossen (die MZ berichtete). "Die EWG und die Behörden haben sich enorm ins Zeug gelegt", lobte am Donnerstag der geschäftsführende Gesellschafter Hans-Jörg Haible.
In Sulz werden 100 Mitarbeiter beschäftigt, in Brehna sind es zurzeit 30, 20 sollen noch folgen. Das Einkaufswagen-Recycling, bei dem kein Teil auf den Schrott wandert, ist eins von drei Standbeinen. Das Verfahren hat das Unternehmen selber entwickelt - die Metallteile werden neu beschichtet, die alte Zinkschicht dabei wieder verwendet. "Wir sind die einzigen in Deutschland, die das so komplett machen", sagt Haible. Bei deutschlandweit 25 Millionen Einkaufswagen mit einer Lebensdauer von zehn Jahren bleibt da genug zu tun.
Außerdem veredeln die Schwaben Metallteile jeder Art für die Autoindustrie - vom Gelenk für Sitzlehnen bis zu Wasserpumpen-Gehäusen. Sie arbeiten dabei im Auftrag von Zulieferern. Haible: "Es gibt kaum ein Auto, in dem nicht ein Teil von uns drin ist." Das dritte Standbein ist noch im Aufbau: Die Firma will Metall-Betriebe aus der Region als Kunden gewinnen.