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Mehr Raum im Container Mehr Raum im Container: In Poucher Kita "Stauseewichtel" entstehen 40 Betreuungsplätze

Von Ulf Rostalsky 14.07.2020, 08:30
Die Containervariante soll die Kita in Pouch ergänzen.
Die Containervariante soll die Kita in Pouch ergänzen. Kehrer

Pouch - Die Gemeinde Muldestausee wird mit einer Containerlösung auf den steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen für Krippen- und Kindergartenkinder reagieren. Das haben die Mitglieder des Gemeinderates mehrheitlich beschlossen.

Läuft alles nach Plan, sollen spätestens zum Jahreswechsel auf dem Gelände der Kita „Stauseewichtel“ in Pouch die Container stehen. Damit entstehen 40 zusätzliche Betreuungsplätze: 20 im Krippen- und weitere 20 im Kindergartenbereich.

„Wir brauchen sie, ansonsten können wir den gesetzlich geregelten Betreuungsanspruch nicht mehr gewähren“, betont Muldestausee-Bürgermeister Ferid Giebler (parteilos). Derzeit stehen in der Gemeinde 14 Kinder auf der Warteliste.

„Seit Jahresbeginn sind bis zum 8. Juli insgesamt 23 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren in die Gemeinde zugezogen“

Weil Kapazitäten begrenzt sind, werden weitere 39 Kinder in Einrichtungen von Nachbarkommunen betreut. Tendenz steigend. „Seit Jahresbeginn sind bis zum 8. Juli insgesamt 23 Kinder im Alter von null bis sechs Jahren in die Gemeinde zugezogen“, so Giebler.

Der wachsende Bedarf ist indes nicht neu. Seit Jahren wird deshalb in der Gemeinde am Bau einer Groß-Kita gefeilt. Für die gibt es zwar auf kommunalem Grund in Nachbarschaft des Muldensteiner Bahnhofs ausreichend Platz. Allerdings war mit dem Diakonieverein Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen erst kürzlich der gewünschte Investor abgesprungen. Das Projekt Groß-Kita starb deshalb jedoch nicht. „Aber wir müssen umdenken“, betonte Giebler zeitnah zum Investoren-Aus.

Die Gemeinderäte haben das getan. Statt wie geplant 1,2 Millionen Euro in einen Anbau an die Kita „Stauseewichtel“ zu investieren, sprachen sie sich nun für die Containervariante aus.

Bleibt die Umsetzung allein eine Frage des Geldes?

Die kostet samt nötiger Vorbereitungsarbeiten und einer vorerst auf 30 Monate angelegten Mietdauer nicht einmal die Hälfte davon. Das spielt der Kommune in die Karten. Geld bliebe für den Neubau in Muldenstein übrig. Nicht unwichtig, wenn die Kommune den Bau allein stemmen muss und die Aussichten auf Kredite angesichts derzeit knapper Kassen eher düster sind.

Doch bleibt es allein eine Frage des Geldes? Offenbar nicht. Die kommunale Fläche in Muldenstein ist prinzipiell bebaubar. Einen bestätigten Bebauungsplan gibt es für das Areal allerdings nicht. „Noch nicht“, betont der Bürgermeister. Doch die Gemeinderäte haben den Weg dafür bereits geebnet und den Aufstellungsbeschluss für den entsprechenden Plan gefasst. Den sollte eigentlich der Investor auf den Weg bringen. „Der ist nun einmal nicht da. Wir können aber jetzt nicht warten und haben das Papier deshalb selbst in die Beratung eingebracht“, so Giebler. (mz)